Nachrichten April 2012


KUNST: Zoom auf Rembrandts Nachtwache – Niederländische Meisterwerke online

Paris. AF/DS/RNW/googleartproject.com. 04. April 2012.

Das US-amerikanische Unternehmen Google stellte gestern das Ergebnis seiner Zusammenarbeit mit 151 Museen und Einrichtungen aus über 40 Ländern vor: The Art Project. Eine Internetseite, auf der die größten Meisterwerke der Kunst nun online zu betrachten sind. Auch niederländische Museen und Künstler sind auf der neuen Plattform umfassend vertreten.

„Hier sieht man, was man im Museum nicht sehen kann“, so Marijn Pronk vom Amsterdamer Rijksmuseum bei der Präsentation des Art Projects in Paris gegenüber Radio Nederland Wereldomroep. Und tatsächlich kann der Betrachter online so nah an die Kunstwerke heran, wie es im wahren Leben nicht möglich ist. Die Bilder sind mit sieben Milliarden Pixeln hochaufgelöst eingescannt, was ein starkes Heranzoomen ermöglicht. Pronk führte diese Möglichkeit an Rembrandts bekanntem Werk Die Nachtwache vor: „Größer als in echt, es ist larger than life: Fantastisch!“

Viele große Namen haben sich dem Projekt angeschlossen. Vom Pergamon Museum in Berlin über die britische Tate Gallery of Modern Art bis hin zum Museum of Modern Art in New York – von wenigen Ausnahmen wie dem Pariser Louvre abgesehen, machen alle mit. In den Niederlanden trägt das Rijksmuseum zur weltweiten Online-Kunstsammlung bei, genauso das Gemeindemuseum Den Haag, der Koninklijk Paleis Amsterdam, das Kröller-Müller-Museum, das Museum Boijmans van Beuningen sowie das Van Gogh Museum. Sie alle haben Google Werke ihrer Sammlungen zur Verfügung gestellt, die nun überall auf der Welt gratis betrachtet werden können.

Ein besonderer Clou ist zudem die Möglichkeit des virtuellen Museumsbesuches. Klickt der Internetbesucher auf das kleine „Streetview“-Männchen links neben dem Werk, findet er sich im Museum wieder und kann dort virtuell durch die Räume gehen und die Sammlung betrachten. In Sekunden reist man so von zu Hause aus bequem ins niederländische Rijksmuseums oder in den Königlichen Palast in Amsterdam.

Amit Sood, der die Idee zum Art Project hatte, erklärte bei der Präsentation, besonders stolz sei er darauf, dass das Projekt die Hierarchien unter den verschiedenen Institutionen nivelliere: „Wir haben das MoMa aus New York online, aber auch ein kleines Museum aus Peru und eine unbekannte Einrichtung aus Indien. Bei uns werden sie alle gleichrangig präsentiert, wodurch man viel Neues entdecken kann.“ Tippt man zum Beispiel „bedroom“ und „Van Gogh“ in das Suchfeld der Seite, erscheinen nicht nur die drei bekannten Werke von Van Goghs Schlafzimmer in Arles wie man sie in Amsterdam, Paris und Chicago bewundern kann, sondern auch eine weitere, den meisten wohl unbekannte Variante der Szene – aus Korea.

Hier der Link zu The Art Project: http://www.googleartproject.com/de/