Nachrichten März 2011
FILM: Oorlogswinter erfolgreich in den USA angelaufen
New York/Los Angeles. AKS/elsevier/VK. 24. März 2011.
Der niederländische Film Oorlogswinter, in Deutschland besser bekannt unter dem Namen Winter in Wartime, von Regisseur Martin Koolhoven ist am vergangenen Wochenende erfolgreich in den USA angelaufen. Obwohl Oorlogswinter in nur drei Kinos zu sehen war, spielte er am Wochenende schon einen Betrag von 16.200 US Dollar ein. Dies berichteten am Montagabend diverse amerikanische Filmseiten.
Das Kriegsdrama, das auf dem gleichnamigen Buch von Jan Terlouw aus dem Jahr 1975 beruht, erzählt die Geschichte des 14-jährigen Michiel (Martijn Lakemeier), der mit seiner Familie den letzten Winter des Zweiten Weltkriegs in der niederländischen Stadt Zwolle durchsteht und dabei durch Zufall Teil des Widerstands wird. Rund 850.000 Besucher zog der Film im Jahr 2009 allein in den Niederlanden in die Kinos und wurde in den Niederlanden und Belgien mit 37 Millionen Euro Umsatz ein Kassenschlager.
Die Tatsache, dass der Film in den USA zunächst in nur drei Kinos in New York und Los Angeles zu sehen war, beruht auf einer in den Vereinigten Staaten durchaus üblichen Vorgehensweise: Amerikanische Filmverleihe warten traditionell zunächst die Reaktion der Zuschauer auf die nicht-englischsprachigen Filme ab. Dadurch soll abgeschätzt werden, ob der Film erfolgreich laufen könnte. Sind die Reaktionen überwiegend positiv, wird der Film landesweit auch anderen Kinos zur Verfügung gestellt.
Dass der Film, der in blau-weißen Farben gehalten ist, überhaupt in die amerikanischen Kinos gelangte, ist seiner Platzierung auf der sogenannten „Shortlist“ der Oscar-Nominierungen für den besten nicht-englischsprachigen Film im Jahr 2009 zu verdanken. Auf dieser Liste werden die Filme, die für eine Oscar-Nominierung in Frage kommen könnten, aufgenommen. Obwohl Oorlogswinter letztendlich nicht nominiert wurde, erwarb der amerikanische Filmverleih Sony Pictures die Rechte für das Kriegsdrama.
Bei der Produktion weiterer erfolgreicher, niederländischer Filme wird nun eine Vereinbarung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in den Niederlanden mit der Niederländischen Vereinigung der Spielfilmproduzenten (NVS) helfen. Wie in der niederländischen Tageszeitung de Volkskrant berichtet wurde, erhält die niederländische Filmindustrie rund 10 Millionen Euro vom öffentlichen Rundfunk. Die Rundfunksender erhalten dafür die Ausstrahlungsrechte an den Filmen. Damit haben der öffentliche Rundfunk und die NVS einen Rahmenvertrag geschlossen, durch welchen nicht nur die Produktion weiterer Filme gewährleistet wird, sondern die Verhandlungen zwischen Filmindustrie und dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk allgemein vereinfacht werden. Die Vereinbarung gilt zunächst bis zum 1. Januar 2013.