Die Aktivität Gerechte Verteilung bietet Ihnen die Möglichkeit, Studierende auf Auswahlmöglichkeiten zu verteilen, z. B. auf Seminarthemen, Tutoriumstermine oder andere knapp bemessene Ressourcen. Die Verteilung geschieht dabei nicht nach dem First-Come-First-Serve-Prinzip. Stattdessen wird bei der Erstellung einer Gerechten Verteilung aus verschiedenen Strategien ausgewählt, nach der die Kursteilnehmer später die angebotenen Auswahlmöglichkeiten bewerten. Sobald die Abstimmung abgeschlossen ist, werden Kursteilnehmer automatisch auf Basis ihrer Bewertung den Auswahlmöglichkeiten zugeordnet. Änderungen können nachträglich manuell vorgenommen werden. Anschließend können die Ergebnisse für Studierende veröffentlicht und Gruppen aus den Ergebnissen generiert werden.

Erstellen einer Gerechten Verteilung

Neben einem Titel und einer Kurzbeschreibung wird beim Erstellen eine Strategie ausgewählt, nach denen Kursteilnehmer die Auswahlmöglichkeiten bewerten. Für jede Strategie gilt, dass eine maximale Teilnehmeranzahl für jede Auswahlmöglichkeit angegeben werden kann. Diese Anzahl wird bei der automatischen Zuteilung berücksichtigt, damit eine Auswahlmöglichkeit nicht überbucht werden kann (z. B. Platzbegrenzung in Tutorien). Auswahlmöglichkeiten die vom Studenten nicht ausgewählt wurden, abgelehnt wurden oder mit 0 bewertet wurden, werden dem Studenten niemals vom Algorithmus zugeordnet.
Die möglichen Strategien sind:


Akzeptieren-(Neutral)-Ablehnen

    Mehrere Auswahlmöglichkeiten können hier akzeptiert oder abgelehnt werden. Optional kann auch neutral als Auswahlmöglichkeit hinzugefügt werden. Bei der Erstellung kann begrenzt werden, wie viele Auswahlmöglichkeiten Studierende höchstens ablehnen können. Dies ist praktisch für Fragen die eindeutige Antworten haben, wie z. B. eine Terminabsprache bei der man entweder Zeit hat (akzeptieren) oder nicht (ablehnen).
Likert-Skala
    Mit dieser Strategie geben Studierende zu jeder Auswahlmöglichkeit eine Präferenz auf einer Likert-Skala an. Das Intervall der Skala kann selbst festgelegt werden, sowie eine maximale Anzahl der Auswahlmöglichkeiten, die ein Nutzer mit 0 („auf gar keinen Fall“) bewerten kann. Unten finden sie ein Beispiel zur Benutzung dieser Strategie für die Wahl von Tutorien.
Punktevergabe
    Bei der Punktevergabe werden Studierende aufgefordert, eine vorgegebene Anzahl von Punkten auf die Auswahlmöglichkeiten zu verteilen. Die Gesamtzahl der Punkte, sowie eine maximale Anzahl an Auswahlmöglichkeiten, die ein Nutzer mit 0 Punkten bewerten darf, werden vorab festgelegt.
Platzierung
    Studierende platzieren die Auswahlmöglichkeiten in einer Rangliste. Die Anzahl der Platzierungen wird vorher festgelegt und kann kleiner sein als die Anzahl der Auswahlmöglichkeiten. Ein Anwendungsbeispiel für die Wahl von Seminarthemen finden Sie unten.
Ankreuzen
    Der Studierende kreuzt aus einer Liste von Möglichkeiten mehrere an. In den Voreinstellungen wurde festgelegt wie viele Auswahlmöglichkeiten mindestens angekreuzt werden müssen. Damit können bei dieser Strategie keine Prioritäten gesetzt werden; sie eignet sich nur für eindeutige Antworten.
Des Weiteren wird ein Zeitintervall festgelegt, indem die Studierenden abstimmen können. Das Veröffentlichungsdatum wird den Studierenden angezeigt und dient als Information über die voraussichtliche Veröffentlichung, findet jedoch nicht automatisch zu diesem Zeitpunkt statt. Stattdessen entscheiden die Lehrenden manuell, wann eine Verteilung veröffentlichungsreif ist. Wie immer im Learnweb können darüber hinaus Zugriffsvoraussetzungen nach den Kriterien Aktivitätsabschluss, Datum, Bewertung, Gruppe, Gruppierung, Nutzerprofil, Zugriffsregeln und bestimmte Kursteilnehmer definiert werden.

Start einer Abstimmung

Die Gerechte Verteilung wird nach dem Erstellen als Aktivität im Kurs angezeigt. Erst ab dem angegebenen Startzeitpunkt können Kursteilnehmer an der Abstimmung teilnehmen. Wenn gewünscht, kann das Zeitintervall der Teilnahme während des Prozesses verlängert werden. Während der Abstimmung kann unter dem Punkt Berichte eingesehen werden wie viele Leute an der Abstimmung schon teilgenommen haben und welche Präferenzen sie haben. Studierende haben jedoch die Möglichkeit, ihre Auswahl während der Abstimmung zu ändern, dementsprechend können sich auch die Statistiken ändern.

Verteilung starten

Nach dem Enddatum kann nicht mehr an der Abstimmung teilgenommen werden. Mit dem Button Verteilung starten ordnet ein Algorithmus den Studierenden Auswahlmöglichkeiten zu. Dies kann einige Minuten dauern. Eine automatische Zuordnung über diesen Button löscht immer alle vorherigen Zuordnungen. Hierbei kann es passieren, dass ein Student keiner Möglichkeit zugeordnet wird; entweder wenn der Student nicht an der Abstimmung teilgenommen hat oder wenn keine der Auswahlmöglichkeiten, die der Student gewählt hat, verfügbar ist. Für diesen Fall können mit Hilfe der manuellen Bearbeitung Zuordnungen verändert werden.

Nachdem eine Zuteilung stattgefunden hat, können unter der Kategorie Berichte: Bewertungstabelle anzeigen Details eingesehen werden. Falls eine entsprechende Strategie gewählt wurde, bekommen Lehrende angezeigt, mit welcher Punktzahl die Studierenden die Ihnen zugeordnete Auswahl bewertet haben. Die Zuordnung kann als csv-Datei zur Verwendung in anderen Anwendungen heruntergeladen werden.

Lehrenden-Ansicht der Bewertungstabelle:



Studierendensicht nach Ende der Abstimmung:



Veröffentlichung einer Zuteilung

Nachdem Studierende zugeteilt wurden, können Lehrende durch einen Button im Menü die Ergebnisse veröffentlichen. Nun kann von Studierenden eingesehen werden, welche Auswahlmöglichkeit ihnen zugeordnet wurde. Wenn keine Zuteilung vorhanden ist (z. B. wenn der Kursteilnehmer nicht abgestimmt hat und nicht manuell zugeteilt wurde) sieht derjenige keine Auswahlmöglichkeit.
Eine Veröffentlichung kann nicht rückgängig gemacht werden. Zuteilungen können noch geändert werden; betroffenen Studierenden wird danach eine andere Zuteilung angezeigt, wenn sie die Gerechte Verteilung noch einmal ansehen.

Anwendungsbeispiele

Verteilung von Seminarthemen in Kleingruppen:

Herr Müller betreut dieses Semester ein Seminar mit 10 Studierenden. Um für die Seminararbeit den Studierenden ihre jeweiligen Themen zuzuteilen, erstellt Herr Müller eine Gerechte Verteilung. Er wählt die Strategie Platzierung. Nun gibt er für jedes Thema eine Auswahlmöglichkeit an und begrenzt die Teilnehmerzahl auf einen Teilnehmer pro Auswahl, da jedes Thema nur einmal vergeben werden soll. Zur Sicherheit legt Herr Müller auch Alternativthemen an, die er jedoch versteckt, damit sie nur ggf. für Studierende sichtbar gemacht werden. Er begrenzt die Anzahl der Platzierungen auf 3 Stück. So kann es zwar passieren, dass Themen nicht verteilt werden; dies dient jedoch dazu, unbeliebte Themen zu identifizieren und ggf. neue Themen hinzuzufügen. Während der Abstimmung überprüft er, welche Themen noch nicht gewählt wurden. Da ein Thema besonders unbeliebt erscheint und von vielen Studenten nicht platziert wurde, fügt er noch ein Alternativthema hinzu und weist die Studierenden darauf hin, ihre Auswahl zu überprüfen, da zusätzliche Themen vorhanden sind. Am Ende der Abstimmung konnten alle Studenten einem Thema zugeordnet werden. In größeren Kursen ist davon abzuraten, kleine Zahlen für Platzierungen anzugeben. Umso größer die Anzahl der Auswahlmöglichkeiten ist, die nicht platziert werden, desto eher kann es passieren, dass Auswahlmöglichkeiten nicht zugeordnet werden.


Verteilung von Tutoriumsterminen in großen Kursen:

Frau Meyer betreut dieses Jahr einen Kurs mit 500 Studierenden, die sie auf Tutorien aufteilen möchte. Auf Grund der großen Anzahl möchte sie möglichst wenig manuelle Nachkorrekturen vornehmen. Sie wählt eine Likert-Skala. Als Auswahlmöglichkeiten gibt sie 25 Tutoriums-Termine an. Als maximale Anzahl gibt sie an, wie viele Studierende in den jeweiligen Raum passen. So berücksichtigt sie auch die Unterschiede zwischen Großraum- und normalen Tutorien. Die Kursteilnehmer dürfen maximal zwei Termine mit 0 bewerten, damit möglichst alle Termine belegt werden. Das Intervall der Skala stellt sie auf 0-3 ein, um Prioritäten zu ermöglichen. Nach einer Woche ist die Abstimmungsphase beendet und Frau Meyer startet die Verteilung. Glücklicherweise konnten alle Studierenden einem Tutorium zugeteilt werden! Einige haben versäumt, an der Abstimmung teilzunehmen – falls sich diese noch melden, kann Frau Meyer sie später manuell zuordnen.

Weitere Anmerkungen

Die Auswahlmöglichkeiten können auch nach Beginn der Abstimmung und nach erfolgter Zuteilung editiert werden. Dies kann jedoch zu Verwirrung unter Studierenden oder sogar zu Problemen führen und sollte deswegen nur in Ausnahmefällen, ggf. erst nach Absprache mit dem Support, genutzt werden


Rückfragen?

Bei Rückfragen zur Gerechten Verteilung steht der Learnweb-Support unter learnweb@uni-muenster.de sowie unter 0251 / 83 22408 zu den üblichen Zeiten zur Verfügung.

Zuletzt geändert: Mittwoch, 19. April 2017, 19:36