Das Thema der Veranstaltung ist die Bedeutung von Religion in diplomatischen Prozessen. Der landesspezifische Fokus wird dabei auf Myanmar gelegt. Die Thematik soll in drei Schritten behandelt werden. Im ersten Teil wird die Rolle von Religionsgemeinschaften als zivilgesellschaftlicher Akteur und Impulsgeber in diplomatischen Kontexten untersucht. Im Zentrum der Diskussion stehen die Voraussetzungen für eine religionssensible deutsche Außenpolitik, die unter anderem auch Fragen zur Neutralität des Staates beinhaltet. Aspekte wie Menschenrechte, Religionsfreiheit und Blasphemie stehen dabei ebenso im Mittelpunkt. Im Hauptteil wird die religionspolitische Situation in Myanmar thematisiert. Ferner werden der Buddhismus als Mehrheitsreligion, die religiöse und ethnische Vielfalt des Landes sowie die aktuellen politischen Ereignisse seit dem Putsch des Militärs im Februar 2021 besprochen. Abschließend sollen anhand einer Analyse der Bedeutung von Religion in Politik und Gesellschaft Myanmars die Möglichkeiten und Formen einer religionssensiblen Außenpolitik und „faith-based diplomacy“ diskutiert werden. Das bisherige diplomatische Engagement Deutschlands in Myanmar wird zudem als Grundlage dienen.

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2022