Der Einblick in die relevanten Kommunikationstheorien ist für eine Professionalisierung und für eine Professionalisierung des eigenen Reflexionsverhaltens im öffentlichen Raum notwendig. Denn anhand von sprachwissenschaftlich-psychologisch begründeten Kommunikationsmodellen wird gezeigt, inwiefern inkongruente Nachrichten kommunikative Transaktionen gefährden und Störungen des gegenseitigen Verstehens hervorrufen. Gerade die digitalen Medien und print media, die ihre Leserschaft bewusst mit Sensationen und verkürzten Botschaften locken, konterkarieren den Ansatz Rosenbergs, „gewaltfrei“ zu kommunizieren. Ausgehend von dieser theoretischen Basis soll diskutiert werden, inwieweit faire Kommunikation in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft eine relevante Größe, deren Strategie offengelegt werden kann.

 

Wir werden auf der Basis der folgenden Modelle arbeiten: Eisberg-Modell: Ruch/Zimbardo (1974); Paul Watzlawick: Die 5 Axiome (1969); Eric Berne: Die Transaktionsanalyse (60er); Friedemann Schulz von Thun: Das Innere Team (2010); Marshall B. Rosenberg (2001); NLP ist in der jüngeren Vergangenheit entwickelt, wird aber in der Forschung kritisch bewertet, so dass es in diesem Seminar keine Rolle spielen wird. Vielmehr lohnt sich die Arbeit mit dem Ansatz Elisabeth Wehlings: Politisches Framing. Der Spannungsbogen des Lernprozesses entwickelt sich ausgehend von privaten hin zu politisch-öffentlichen Kommunikationssituationen, die mithilfe der Theorien auch zur Analyse untermauert werden, wenn der Zeitpunkt dies erfordert.

 

Die Erprobung, das Üben und Reflektieren der praktischen Arbeit wird etwa 70% der Seminarzeit in Anspruch nehmen. Rollenspiele, Kurzvorträge und Diskussionen sind probate Übungsformate, die in Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit umgesetzt werden. Für die wertschätzende, differenzierte Rückmeldung werden wir Kriterien erarbeiten. Denn auf darauf basiert der Lernfortschritt des/der Einzelnen. Die Reflexion Ihres Gesprächsverhaltens in der jeweiligen Situation wird Sie dabei unterstützen, Ihre kommunikativen Kompetenzen sicher und souverän anzuwenden. Ziel ist es, konstruktiv und fair, aber auch strategisch, zu kommunizieren. So können Sie Konflikte, Wortgefechte oder passive Aggressionsmuster vermeiden und Kompromisse schließen sowie Ihre Ziele erreichen.

 

Ich erwarte Ihre Bereitschaft zur aktiven Beteiligung am Seminar: Strategisch kommunizieren!

 

 

Studienleistung: Aktive Teilnahme an den Übungsformaten

Prüfungsleistung: Abschlussbericht nach Maßgabe der Prüfungsordnung

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2022