Edith Stein (1891-1942) hat eine Vielzahl origineller und hochkarätiger Beiträge zur Philosophie geleistet. Dies gilt es, ihrer Diskriminierung als Frau und Jüdin bereits in der akademischen Welt der Weimarer Republik und schließlich ihrer Ermordung durch die Nazis zum Trotz immer wieder zu verdeutlichen. Andernfalls würden die Ungerechtigkeiten der herkömmlichen Philosophiegeschichtsschreibung perpetuiert werden.

Dieses Seminar widmet sich Steins frühen Studien zur Phänomenologie als Erster Philosophie ebenso wie ihren späteren Arbeiten als Übersetzerin und kreative Interpretin der Schriften des Thomas von Aquin. In kritischer Abgrenzung zum Seins- und Machtdenken Heideggers entwickelt Stein eine Ontologie, die dem endlichen Seienden und der verletzlichen Person gerecht zu werden sucht.

Die Methode des Seminars besteht in sorgfältiger Arbeit an den Primärtexten, historischer Kontextualisierung und systematischer Diskussion. Diese Methode wird entsprechend für die etwaigen Prüfungs- und Studienleistungen maßgeblich sein.

 

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2022