Museen sind Transformationsräume. Darin wandeln sich sowohl das Objekt (in der Vitrine) wie auch das Verhalten von Menschen (vor der Vitrine). Seit einigen Jahren entdeckt die Religionswissenschaft mit forschender Neugierde Religionen und Religion in Museen. Religion begegnet uns dort in materieller Gestalt und nicht als Inhalt von Texten. Wie werden Religionen in Objekten (re)präsentiert? Können (und sollen) Transzendenzbezüge (das ‚Göttliche‘, das ‚Heilige‘) dargestellt werden? Wie verhält sich Religion zu Kunst (und Kitsch)? Wie wirkt „objektivierte” Religion auf die Sinne und das Weltbild der Besucher:innen?

In dieser Seminarveranstaltung werden wir uns u.a. mit ganz praktischen Fragen befassen (was ist eine Objektbiographie, Ausstellungs- und Inszenierungsstrategien, Arbeit im Museumsdepot) ebenso wie mit konzeptuellen und theoretischen Fragen der Repräsentation, der Religionsästhetik und des Ansatzes von ‚material religion‘. Besuche der religionskundlichen Sammlung der Uni Münster sowie des Museums RELÍGIO (Telgte) sind geplant.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2021/22