Die Covid 19-Pandemie zeigt die Bedeutung von Global Health. Entlang welcher Epidemien an welchen Orten dieser Welt haben sich die politischen Bearbeitungsweisen der derzeitigen Krise (Lockdowns, Massentests, digitale Kontaktnachverfolgung, Grenzschließungen) entwickelt? Was können wir aus anderen Kontexten, die bereits mehr Erfahrung im Umgang mit Epidemien haben, lernen? Warum spielen Städte eine so zentrale Rolle im epidemiologischen Geschehen? Wie wird Gesundheit sozial und räumlich hervorgebracht? Warum ist ein Blick auf die Machstrukturen, die Gesundheit und Krankheit hervorbringen so zentral? Und wie kann eine solidarische Politik des Lebens aussehen? Diesen Fragen werden wir im Rahmen der Graduate School erarbeiten und gemeinsam mit ausgewiesenen Wissenschaftler*innen im Rahmen der translokalen digitalen Vorlesungsreihe „Geographien von Covid 19” diskutieren.

Im Rahmen der Graduate School möchte ich Sie dazu einladen, einen ganz spezifischen theoretischen Standpunkt zu erproben, der in "unserem" eurozentrischen Wissenschaftssystem bisher wenig bis kein Gehör gefunden hat, nämlich jenem der "Kritischen Sozialepidemiologie" dessen Vertreter*innen vornehmlich in Lateinamerika wissenschaftlich und aktivistisch tätig sind. Unser Ziel wird es demnach sein o.g. Heuristik von woanders her zu denken und zu beantworten; und gleichzeitig ein Verständnis dafür zu entwickeln, dass auch eine Epidemiologie eine emanzipatorische Sozialwissenschaft sein kann.

Die Graduate School gliedert sich in fünf Bausteine.

Baustein I Vorbereitung in den Semesterferien

Während der Semesterferien lesen alle Teilnehmer*innen den vorbereitenden Reader. Parallel schreiben Sie ein „Covid 19-Tagebuch”, das neben Beobachtungsaufgaben auch das Verfassen von „Lesekarten” zu einzelnen Texten umfasst.

Baustein II Blocktag am 13.11.2020

Im Rahmen des Blocktages erarbeiten wir anhand der zuvor gelesenen Lektüre sowie der „Covid 19-Tagebücher” Perspektiven auf die Geographien von Covid 19.

Baustein III Vorbereitung auf die Ringvorlesung an einzelnen Terminen je donnerstags von 10-12 Uhr

In diesen Sitzungen erfahren Sie Hintergründe zu den Vortragenden, zu ihren Themen und Arbeitsweisen. Gemeinsam erarbeiten wir, welche zentralen Thesen die Vortragenden vertreten und formulieren gemeinsam Fragen für die gemeinsame Diskussion mit den Vortragenden.

Baustein IV „Translokale Ringvorlesung – Geographien von Covid-19” an 6 Terminen, dienstags 16 – 18 Uhr

Um die mit der Pandemie verbundenen Einschränkungen im akademischen Betrieb positiv zu wenden, wird die Vorlesungsreihe in translokaler Zusammenarbeit zwischen den Geographischen Instituten in Bayreuth, Jena, Klagenfurt und Münster veranstaltet und richtet sich an die Dozent*innen, Studierende sowie die interessierte Hochschulöffentlichkeit. Sechs interaktive Vorträge, die an den genannten Instituten über eine Konferenzsoftware gestreamt werden, bieten Einblick in die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit den Geographien von Covid-19. Organisation: Jan Hutta & Julian Stenmanns (Bayreuth), Simon Runkel (Jena), Matthias Naumann (Klagenfurt), Iris Dzudzek (Münster)

Alle Teilnehmer*innen der Graduate School nehmen an der Ringvorlesung teil und stellen Fragen.

Baustein V Abschlussworkshop am 11.2.2021 von 8 – 12 Uhr.

Die Studierenden befassen sich mit community health-Initiativen weltweit und entwickeln im Rahmen des Abschlussworkshops eine „Charta für globale und urbane Gesundheitsgerechtigkeit”.

Termine der Graduate School

Blocktag, 13.11.2020, 9 – 18 Uhr

Translokale Ringvorlesung, an 6 Terminen, dienstags 16-18 Uhr im Wintersemester

Vorbereitungssitzungen zur Ringvorlesung, an ausgewählten Terminen, donnerstags 10-12 Uhr im Wintersemester

Abschlussworkshop, 11.2.2021, 8-12 Uhr

Vorbesprechung

15.07.2020, 16-18 Uhr via Zoom

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2020/21