Die Politische Geographie existiert schon immer im Spannungsfeld gesellschaftlicher Entwicklungen. Der Beitrag feministischer Interventionen, Beiträge und Umbrüche in der Methodologie, Theorie und Fachpraxis ist dabei zugleich andauernd und gewaltig. Mit diesem Seminar wollen wir einen Beitrag leisten die Breite der Debatte in die Lehre zu integrieren.

Da sich feministische Geographien meist nicht als Teildisziplin der Geographie, sondern als übergreifende Perspektive verstehen, wollen wir mit den Teilnehmenden an verschiedenen praktischen Beispielen die Theorien und Methoden feministischer Geographien ausprobieren und dabei auch die Bedeutung von intersektionalem Forschen und breiteren Perspektiven herausstellen: Ist Klimagerechtigkeit ohne Geschlechtergerechtigkeit denkbar? Lässt sich Geopolitik ohne eine Reflektion von Antisemitismus beschreiben? Was verbindet Körpernormen, Sexismus und das Militär? Entsprechend dieser Leitfragen legen wir einen Fokus auf Rassismus, Militär, Geopolitik und Feminismus im Osten.

Um zu diesen inhaltlichen Punkten kommen zu können, soll es in einem ersten Block vor allem um Grundlagen und Theorien gehen. Diese werden anhand von Lesetexten, die vor dem ersten Blocktermin bekannt gegeben werden, gemeinsam erarbeitet. Dabei werden wir auch zu Subjekttheorie und Materialität ausholen, um die Verschiedenartigkeit feministischer Perspektiven zu beleuchten.

Die inhaltliche Ausgestaltung des zweiten Blocks wird auch in der Hand der Studierenden liegen, indem auf Basis der erarbeiteten Theorie und Methodengrundlagen ausgewählte Fallbeispiele bearbeitet, präsentiert und diskutiert werden.

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2020