Gott ist sich selbst schenkende Gabe. In diesem Gedanken lässt sich die Aussage zusammenfassen, die in der Lehre von der göttlichen Gnade Gestalt angenommen hat. In der biblischen Tradition verbindet sich mit dem Begriff der Gnade die Erfahrung eines situativ unerwarteten Erweises der Gunst, der Verschonung oder der Wertschätzung der Geschöpfe durch Gott. Paulus hat enge Bezüge zwischen dem göttlichen Erbarmen mit Sünderinnen und Sündern und der Erfahrung der Gnade Gottes hergestellt. In der Geschichte der Theologie gab es mehrfach Anlass, über das Verhältnis zwischen der Gnade Gottes und der Freiheit des Menschen nachzudenken. Im ökumenischen Kontext ist die Theologie der Rechtfertigung intensiv zu bedenken. Die Vorlesung bedenkt Grundfragen der Gnadenlehre unter geisttheologischen (pneumatologischen) Vorzeichen.

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2020