Im Gegensatz zum Konzept der Integration, im Rahmen dessen eine Minderheit in eine Mehrheit integriert werden soll, z. B. Kinder mit offiziell attestiertem Förderbedarf in eine Regelklasse, geht eine weite Auslegung des Begriffs „Inklusion“ von einer grundsätzlich heterogenen Gesellschaft und damit auch von einer grundsätzlich heterogenen Lerngruppe aus. Diese Annahme erfordert auch im Fremdsprachenunterricht eine Lernkultur, die maßgeblich von Individualisierung und Differenzierung geprägt ist.

Das Seminar beschäftigt sich zunächst mit den gesellschaftlichen und schulbezogenen Vorgaben für Inklusion. Anschließend stehen Möglichkeiten der individuellen Diagnose einzelner Kompetenzen im Spanischunterricht im Zentrum, um darauf die anschließende individuelle Förderung aufzubauen. Das Seminar widmet sich ebenso spezifischen Elementen, die für den Spanischunterricht besonders bedeutsame Unterschiede zwischen den Lernenden generieren, z.B. den bereits angedeuteten sonderpädagogischen Förderbedarfen wie Lernstörungen (z.B. Lese-Rechtschreib-Schwäche) und tiefgreifenden Entwicklungsstörungen (z.B. Autismus-Spektrum-Störung), aber auch der sprachlich-kulturellen Vielfalt der Lernenden und Gender als gesellschaftlicher Konstruktion. Ziel ist es, die Studierenden anzuleiten, einen Spanischunterricht zu gestalten, der alle Schülerinnen und Schüler auf motivierende Weise und so individuell wie möglich an ihr (ggf. spezifisches) Lernziel heranführt.

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2020