Wer die Tageszeitung aufschlägt oder die Nachrichten einschaltet, bekommt schnell den Eindruck, dass Populismus allgegenwärtig ist - viele Politikerinnen und Politiker bekommen den „Populismus-Stempel” aufgedrückt. Doch hält diese These einer empirischen Überprüfung stand? Häufig mangelt es gerade in journalistischen Beiträgen an einer konkreten und trennscharfen Definition, was im jeweiligen Fall als populistisch bezeichnet wird. In der Politikwissenschaft gehört aber ein konzeptuell sauberes Vorgehen zu den Voraussetzungen wissenschaftlichen Arbeitens. In diesem Bachelorseminar werden daher folgende zwei Fragen im Vordergrund stehen: Wie lässt sich Populismus definieren? Und wie kann solch eine Definition operationalisiert werden, damit sich Populismus auch tatsächlich empirisch messen lässt? Auf Basis theoretischer Überlegungen sollen gemeinsam Messinstrumente entwickelt werden, um den Einsatz von Populismus durch diverse politische Akteure zu bestimmen. Der Kurs wird zunächst in empirisch operationalisierbare Populismus-Konzepte einführen. In einem weiteren Schritt werden dann quantitative und qualitative Verfahren vorgestellt, um Populismus zu messen. Die gewonnenen Erkenntnisse und Daten sollen dann zur Anfertigung der empirischen Seminararbeiten genutzt werden.

Hinweis: Ein Großteil der Seminarliteratur ist in englischer Sprache verfasst.

Einführende Literatur:

Mudde, Cas und Cristóbal Rovira Kaltwasser. 2017. Populism. A Very Short Introduction. Oxford: Oxford University Press.

Pauwels, Teun. 2014. Populism in Western Europe: Comparing Belgium, Germany and the Netherlands. London: Routledge.

Rooduijn, Matthijs, und Teun Pauwels. „Measuring populism: Comparing two methods of content analysis”. West European Politics 34, Nr. 6 (1. November 2011): 1272–83. https://doi.org/10.1080/01402382.2011.616665.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WT 2019/20