Es gehörte im Bereich des Sachkundeunterrichts lange zu den zentralen Thesen, dass für Grundschüler historische Lerngegenstände und vor allem Konzepte historischen Denkens nur schwer zugänglich sind. Unstrittig ist jedoch, dass Grundschüler sich für Geschichte interessieren, über Vorstellungen und Konzepte verfügen, die auch über den Primarstufenbereich hinaus historisches Lernen beeinflussen. Die Rekonstruktion von Schülervorstellungen und damit verbundener Vorwissenskonzepte ist daher grundlegend für die Planung und Strukturierung historischer Lehr- und Lernprozesse.

Insofern bietet die Forschungswerkstatt Einblicke in die historischen Denkstrukturen von Grundschülern vor Beginn des regulären Geschichtsunterrichts. Im Seminar werden zunächst neuere Studien zu Schülervorstellungen diskutiert und damit gleichzeitig Methoden der Rekonstruktion von Schülervorstellungen erschlossen. Im zweiten Teil des Seminars haben die Teilnehmer die Gelegenheit, eigene Forschungsfragestellungen zu formulieren, Untersuchungsdesigns zu entwickeln und in einem explorativen Zugriff durch eigenständige Erhebungen der Schülervorstellungen empirisch zu erkunden und in Bezug auf ihre unterrichtspragmatische Relevanz zu diskutieren. Die im Seminar erarbeiteten Fragestellungen und Untersuchungsdesigns bieten zudem Anregungen für weiterführende Untersuchungen im Rahmen des Studienprojekts im Praxissemester.

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2019