Die Begegnung mit dem Hellenismus war von entscheidender Bedeutung für das antike Judentum und stellte wichtige Weichen für die Entstehung des Christentums. Diese Vorlesung führt in die wichtigsten Werke der zumeist auf Griechisch verfassten und überlieferten hellenistisch-jüdischen Literatur ein und arbeitet ihre literarischen und thematischen Grundzüge heraus. Nach Hinweisen zur Übersetzungsleistung der Septuaginta werden der Aristeasbrief sowie die nur in Fragmenten erhaltenen Werke hellenistisch-jüdischer Exegeten, Historiker und Poeten vorgestellt. Dem bedeutendsten Autor hellenistisch-jüdischer Literatur, Philon von Alexandrien, wird entsprechend viel Raum gegeben, ähnlich dem in Rom auf Griechisch schreibenden Jerusalemer Priester Flavius Josephus. Besprochen werden ferner verschiedene vollständig erhaltene hellenistisch-jüdische Schriften (wie Weisheit Salomos, 2.–4. Makkabäer, Joseph und Aseneth, Bücher 1–5 der Sibyllinischen Orakel, Pseudo-Phocylides), darunter auch zahlreiche Testamente und Prophetenlegenden, die häufig christlich überarbeitet wurden.

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2019