Die neutestamentlichen Texte sind voller Erfahrungen, die Menschen durch Jesus Christus mit Gott gemacht haben. Indem sie von diesen Erfahrungen erzählen, können sie uns heute dazu anregen, eigene Erfahrungen mit Gott zu machen. Notwendige Voraussetzung dafür ist jedoch, dass wir die unterschiedlichen Texte aus der weit zurückliegenden Vergangenheit verstehen können. Das ist nicht gerade leicht, da die Texte das Produkt eines zum Teil langen Überlieferungsprozesses sind, sie unter ganz konkreten historischen Bedingungen verfasst worden sind und spezielle Geisteshaltungen und Weltbilder widerspiegeln, aus denen sie stammen. Vor rund 2000 Jahren entstanden, transportieren und beinhalten sie das kulturelle Wissen einer vergangenen Epoche. Waren die Texte des NT damaligen Zeitgenossen zumeist unmittelbar verständlich, so fehlt uns heute das mit den Texten verbindende Kommunikationskontinuum, was den Zugang zu Sinn und Gehalt ntl. Texte erheblich erschwert. Wir sind auf Verstehenshilfen angewiesen. Als solche haben sich die verschiedenen Methodenschritte der historisch-kritischen Exegese bewährt. Sie sind das Handwerkszeug für Theologinnen und Theologen, das einen textgemäßen Umgang mit dem NT erlaubt. Das Seminar führt in die Verwendung dieser Methodenschritte anhand ausgewählter ntl. Texte ein. Ebenso werden die verschiedenen wissenschaftlichen Hilfsmittel, die den Exegetinnen und Exegeten zur Verfügung stehen, vorgestellt und ihr Einsatz erprobt.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WT 2018/19