Die heutige Präsenz des Islams in Westeuropa ist in erster Linie eine Folge der Arbeitsmigration der 1960er Jahre sowie der jüngeren Fluchtmigration. Anders als noch vor einem halben Jahrhundert erwartet ist der Islam dabei zu einem festen Teil Europas geworden. In dem Seminar sollen nach einer knappen historischen Einordnung verschiedene Felder muslimischen Lebens in Westeuropa beleuchtet werden. So wird u.a. die Frage zu thematisieren sein, wie sich die religiösen Bindungen von Muslim*innen im Generationenverlauf entwickeln; es wird um den Institutionalisierungsprozess des Islams in Westeuropa (islamische Organisationen, Moscheen etc.) gehen, um religiöse Lebensstile (Ernährungspraktiken und Bekleidungsstile, religiöse Feiertage etc.) und die interne Differenzierung des Islams einschl. radikaler Strömungen wie z.B. des Salafismus, um Konflikte und die Frage sozial- und religionskultureller Integration. Schwerpunktmäßig soll Deutschland in den Blick genommen werden, vergleichend Blicke sollen nach Frankreich, Großbritannien und in den westeuropäischen Kontext insgesamt geworfen werden. Im Rahmen des Seminars ist u.a. ein Moscheebesuch in Münster geplant.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2018/19