Was uns unbedingt angeht! Glaube, Vernunft und Verantwortung im Kontext der Moderne ( – Einführung in die Systematische Theologie)

Was überhaupt ist Theologie? Klar: Die Rede von Gott! Aber was bedeutet es, unter modernen gesellschaftlichen Bedingungen die Frage nach Gott zu stellen? Gemäß der biblischen Überlieferung ist Gott als eine Macht zu begreifen, die dem Menschen etwas zumutet, und zwar den befreienden Prozess der Menschwerdung. Damit ist die Gottesfrage zugleich eine Anfrage an den unbedingten Grund des menschlichen Daseins. Dieser Vorgang ist ein in existentieller und geistiger Hinsicht durchaus schwieriger Vorgang, denn es gilt zu verstehen, dass die Macht Gottes Macht in seinem Wort und in der Geschichte wirkt. Theologisch gesprochen: Sie fällt ein in die theologische Sprache über ihn! Und diese theologische Rede von Gott muss auch wieder in die Macht Gottes hinein gestellt werden, will sie nicht Gefahr laufen, wieder aus der befreienden Zumutung seiner Macht herauszutreten!

Die Frage, die wir uns diesem Seminar stellen lautet also: Wie über die Macht Gottes sprechen? Dazu müssen wir unsere eigene moderne Situation in den Blick nehmen. Wir müssen die Gottesfrage gerade dort stellen, wo der moderne Mensch stark ist, d.h. inmitten seiner Erkenntnisfähigkeit (Dietrich Bonheoffer). Wir müssen so nach Gott fragen, dass wir das Wo, d.h. die Orte (gr. topoi) dieser Macht in den Blick bekommen, um sie theologisch angemessen auszudrücken und zu entfalten. Ziel dieses Seminars ist es, grundlegende Fragen der systematischen Theologie im Kontext der Moderne in den Blick zu bekommen. Dazu werden wir im Kontext auch philosophischer Überlegungen Texte moderner TheologInnen wie etwa Dietrich Bonheffer, Karl Rahner, Johann B. Metz, Dorothee Sölle und Wolfhart Pannenberg (u.a.) lesen und kennenlernen.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WT 2018/19