Das Seminar widmet sich mit den Künstlermanifesten des 20. Jahrhunderts dem Aufkommen und der Entwicklung einer neuen künstlerisch-politischen Kommunikationsform. Künstlermanifeste formierten sich als eine „Poesie der Revolution” (Karl Marx) an der Schnittstelle von Kunst und Politik und bildeten rasch einen festen Bestandteil der künstlerischen Praktiken und transnationalen Netzwerke der historischen Avantgarden. Die Beliebtheit dieser neuen Ausdrucksmöglichkeit setzte sich in den Neoavantgarden der 1960er und 70er Jahre fort. Aus methodischer Perspektive werden insbesondere die Medialität der Manifeste befragt sowie die Weisen und Orte ihrer Publikation, die Möglichkeiten öffentlicher Aufführung und ihre Rezeption in den Blick genommen. Das Seminar schlägt dabei einen Bogen von frühen Manifesten wie Filippo Tommaso Marinettis „Manifest des Futurismus” (1909) und Hugo Balls „Dada Manifesto” (1918) bis hin zu zeitgenössischen Texten wie dem „The Companion Species Manifesto” von Donna Haraway (2003) und der kinematographischen Installation „Manifesto” von Julian Rosefeldt (2016). Die unterschiedlichen Beispiele werden vor dem Hintergrund der mit den Manifesten verbundenen künstlerischen Bewegungen vorgestellt und in ihrem jeweiligen soziopolitischen Kontext analysiert.

Voraussetzungen für den Scheinerwerb: Voraussetzung für den Leistungsnachweis sind die regelmäßige Teilnahme, die Präsentation eines Referats und die Einreichung einer schriftlichen Hausarbeit. Ein Thesenpapier ist eine Woche vor der Referatspräsentation einzureichen.

Hinweise zur Voranmeldung, Vorbesprechung, Zeitpunkt der Referatsvergabe: Vorbesprechung und Vergabe der Referate in der ersten Sitzung

Datum der ersten Veranstaltung: 10.10.2017

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2017/18