Öffentlich wird in den letzten Jahren verstärkt über gesellschaftliche 'Leistungsprinzipien' disku-tiert. Anlass dazu bieten verschiedene Zusammenhänge. Einerseits ergeben sich Veränderungen der Leistungsanforderungen an Arbeit und Beruf. Andererseits stellt sich vermehrt die Frage, ob verschiedene Arbeits- und Lebensleistungen auch die Belohnung und Anerkennung bekommen, die Ihnen zukommen sollte. Erkennbare 'Leistungen' und 'materielle' Verdienste fallen nicht selten auseinander, sodass inzwischen öffentlich Zweifel erhoben werden und diskutiert wird, ob das 'angewendete Leistungsprinzip' gesellschaftlich noch gelten kann. Der Leistungsbegriff geht weit in die Geschichte menschlicher Kulturen zurück. Herausragende Leistungen sind zu allen Zeiten anerkannt worden und ihren 'Erbringern' wurde Wertschätzung entgegen gebracht. Erst die Theo-retiker des Liberalismus erhoben 'Leistung' auch zu einem gesellschaftlichen Ordnungsprinzip. So stellt sich das 'Leistungsprinzip' in modernen Gesellschaft zwar bis heute als die zentrale Norm der Statusverteilung dar, gesellschaftliche Wirklichkeit zeigt aber durchaus, dass Herkunftsbedin-gungen und Vorteile, die nicht auf Leistungen beruhen, wesentliche Einflussfaktoren dafür sind, welchen Platz jede/r Einzelne in der sozialen Rangordnung tatsächlich einnehmen kann.
Im Seminar sollen aus einer arbeitssoziologischen Perspektive gesellschaftliche 'Leistungsprinzi-pien' und die darüber öffentlich geführten Debatten betrachtet, analysiert und diskutiert werden.
Arbeitsformen: 15-20 Min. (pro Person) Präsentation der Themen/Texte mit eigenständiger
schriftlicher Ausarbeitung u. Zusatzliteratur (7-10 Seiten), Hausarbeiten werden zum Kurs-
ende vergeben. Gern kann bereits jetzt ein Präsentationsthema per Email vergeben werden:
Jessika.Barg@uni-muenster.de |