Kommentar |
Klassisch werden aus bildungssoziologischer Perspektive Funktionen von nationalstaatlich gesteuerten Schulen mit Qualifikation, Enkulturation, Integration, Sozialisation, Selektion und Allokation unterschieden. Dabei wurde lange Zeit die Bedeutung der politisch-administrativen Steuerung von Schule im Kontext des Nationalstaats vernachlässigt, an dessen Stelle nunmehr scheinbar globale Organisationen getreten sind, die mit Testkonstruktionen für internationale Vergleichsstudien Funktionen von Schule neu definieren. Als provokante Frage formuliert: werden nun statt Staatsbürgern "mobile working poors" erzogen? Im Seminar soll der Wandel der klassischen Funktionen vor dem Hintergrund von Globalisierung und Internationalisierung für die Bundesrepbulik Deutschland gesellschafts- und kulturtheoretisch analysiert werden.
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Literatur |
Becker, Rolf 2012: Bildung. Die wichtigste Investition in der Zukunft. In: Hradil, Stefan (Hg.): Deutsche Verhältnisse. Eine Sozialkunde, Schriftenreihe der Bundeszentrale für politische Bildung, Band 1260, Leck: Clausen&Bosse. Fend, Helmut 2006: Neue Theorie der Schule: Einführung in das Verstehen von Bildungssystemen, Wiesbaden: Springer. Tröhler, Daniel 2010: Schule und die Akteure der Reformen. In: Forum für Politik, Gesellschaft und Kultur in Luxemburg, (301), 21-23. Tröhler, Daniel/Barbu, Ragnhild (Eds.) 2011: Education Systems in Historical, Cultural and Sociological Perspectives, Rotterdam/Boston/Taipei: SensePublishers. |