Kommentar |
Modernisierungstheorie auf, die er aber – auf der Grundlage empirischer Studien – kritisiert und weiterentwickelt, um schließlich einen eigenen Ansatz vorzulegen, den der "multiple modernities". Schon dieser Begriff enthält eine Reihe von Implikationen, die den Bruch mit der klassischen Modernisierungstheorie deutlich machen: Erstens wendet Eisenstadt sich gegen ein Verständnis, das Moderne mit Verwestlichung gleichsetzt, aber auch gegen die Annahme, dass die westlichen Muster der Moderne die einzigen "authentischen" Formen der Moderne sind, auch wenn sie historisch zuerst entstanden sind und nach wie vor für andere Varianten einen grundsätzlichen Bezugspunkt darstellen. Die zweite Implikation ist, dass der nationale Blick auf Konflikte geweitet und der internationale und überstaatliche Einfluss mit berücksichtigt werden muss; in dieser Hinsicht spielen Religionen eine Rolle, weil sie häufig transnationale Gemeinschaften darstellen. An ausgewählten Texten werden wir uns das Verhältnis von Theorie und Moderne in der Theorie Eisenstadts erarbeiten.
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Literatur |
Literatur zur Vorbereitung:
Eisenstadt, S. N. (Hg.) (2002): Mulitpile Modernities, New Brunswick/London
Eisenstadt, S. N. (2006): Theorie und Moderne. Soziologische Essays, Wiesbaden |