Ökonomisierung der Hochschule', 'Expertenstreit' und 'scientific celebrities' gehören als Schlagwörter inzwischen zum Alltag. Zeitdiagnostisch wird die Bedeutung des Wissens und zwar explizit des wissenschaftlichen Wissens für die Gesellschaft seit einiger Zeit eine besondere Aufmerksamkeit gewidmet: Wir leben in einer Wissensgesellschaft, die Produktion wissenschaftlichen Wissen rückt so aus dem 'Elfenbeinturm' in die Herzkammer der Gesellschaft. Wissenschaft verändert Gesellschaft. Doch werden damit nicht die Einflüsse von Wirtschaft, Politik und Medien auf die Wissenschaft größer? Verändert die Gesellschaft auch die Wissenschaft?
Der Lektürekurs beschäftigt sich zur Beantwortung dieser Fragen zentral mit den Arbeiten von Peter Weingart, da hier auf eine gut verständliche Weise zentrale Tendenzen des sozialen Wandels miteinander in Bezug gesetzt werden: Ökonomisierung, Politisierung, Medialisierung.
"Gegenwärtig erleben wir die Auflösung der Wissenschaft als Institution in ihrer seit dem Ende des 18. Jahrhunderts überkommenen Gestalt. Wissensgesellschaften sind nicht nur durch die vermehrte Produktion und Anwendung wissenschaftlichen Wissens in der Gesellschaft charakterisiert, sondern gleichzeitig durch eine veränderte Art und Weise der Wissensproduktion. Neben der Verwissenschaftlichung der Gesellschaft vollzieht sich eine Vergesellschaftung der Wissenschaft." Klappentext zu: Weingart, Peter (2001): Die Stunde der Wahrheit? Zum Verhältnis der Wissenschaft zu Politik, Wirtschaft und Medien in der Wissensgesellschaft. Weilerswist: Velbrück. |