Kommentar |
Dem Sport werden viele positive Funktionen zugeschrieben: er soll Bewegungskrankheiten vor beugen, überwindet politische Grenzen und schafft Vertrauen, bringt uns kulturelle Werte und soziale Normen nah, er sei ein Entwicklungsfeld für Individualität, nicht zuletzt sei er ein Wirtschaftsfaktor, ach ja und beinahe vergessen: ist Körper- und Bewegungskultur, in der sich der Mensch ästhetisch entfalten und entwickeln kann. Da werden manche Fragen laut: Warum spucken Fußballer auf den Platz? Warum tragen die Beachvolleyballerinnen auf den Spielfeldern so knappe Outfits? Warum gibt es so viel Bierwerbung im Profisport? Warum gibt es keine Fußballer, die schwul sind? Zwischen Individualisierung, die immer mehr Nischensportarten evoziert und Ökonomisierung des Sports, die die reelle Subsumtion der Körperkultur unter die Bewegungsgesetze des Kapitals treibt, werden wir den Ort suchen, den Sport in der Gegenwartsgesellschaft einnimmt und schauen welchen Platz welche Individuen dort finden können.
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