Kommentar |
„Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser!“ (Lenin). Eine der Diskontinuitäten der Moderne besteht darin, so Anthony Giddens, dass ontologische Sicherheiten der menschlichen Existenz (Kontinuität der Selbstidenität und Konstanz der sozialen und materialen Handlungsumwelt) auf einmal brüchig geworden sind. Man begegnet nun der Antinomie, dass moderne Insitutionen diesen Verlust an Vertrauen in die Welt auffangen sollen, aber dabei doch eher dazu tendieren, Vertrauen durch Kontrolle zu ersetzen.
Im Seminar wollen wir diesen Zusammenhang erörtern. Die Fragen dabei sind: Welche Rolle spielt Vertrauen im Privatleben, in der Intimität, in religiösen und politischen Organisationen und auf Märkten? Können Mechanismen der Kontrolle mehr sein als nur vertrauenszerstörende Eingriffe? Wo liegen die Grenzen des Vertrauens und wo die Grenzen der Kontrolle?
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