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Einführung in die Soziologische Theorie: "Identität ist Differenz - Traditionen und Herausforderungen der Gesellschaftsanalyse" (Vorlesung) - Einzelansicht

Grunddaten
Veranstaltungsart Vorlesung Langtext
Veranstaltungsnummer 065040 Kurztext
Semester SS 2015 SWS 2
Erwartete Teilnehmer/-innen Studienjahr
Max. Teilnehmer/-innen
Credits Belegung Belegpflicht
Hyperlink http://www.uni-muenster.de/Soziologie
Sprache deutsch
Termine Gruppe: [unbenannt] iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
Einzeltermine anzeigen
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Do. 10:00 bis 12:00 woch 09.04.2015 bis 16.07.2015  Scharnhorststr. 121 - SCH 121.5       09.04.2015:  250
Einzeltermine anzeigen
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Do. 10:00 bis 12:00 Einzel am 23.07.2015 Scharnhorststr. 100 - SCH 100.2         175
Gruppe [unbenannt]:
 


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Renn, Joachim, Prof. Dr. verantwort
Studiengänge
Abschluss - Studiengang Sem ECTS Bereich Teilgebiet
Master - Islamwissenschaft und Arabistik (88 E91 11) -
Zwei-Fach-Bachelor - Soziologie (L2 149 11) -
Bachelor (2-Fach) - Soziologie (B2 149 4) - B-(2-fach)Soz.: M1
Bachelor Sonder - Vorlesungsverzeichnis für Studieninteressierte (LS Z57 0) -
Bachelor - Kommunikationswissenschaft (82 933 6) -
Bachelor (2-Fach) - Ökonomik (B2 960 4) -
Bachelor (2-Fach) - Politikwissenschaft (B2 129 4) -
Studium im Alter - studium generale (A1 STG 0) -
Prüfungen / Module
Prüfungsnummer Modul
22002 Soziologische Theorie - Zwei-Fach-Bachelor Soziologie Version 2011
11002 Soziologische Theorie - Zwei-Fach-Bachelor Soziologie Version 2011
11004 Wahlpflichtseminar II - Bachelor (2-Fach) Soziologie Version 2004
11003 Wahlpflichtseminar I - Bachelor (2-Fach) Soziologie Version 2004
23004 Wahlpflichtveranstaltung aus dem Bereich "Soziologische Theorie" - Bachelor (2-Fach) Politikwissenschaft Version 2004
55004 Wahlpflichtveranstaltung aus dem Bereich "Soziologische Theorie" - Bachelor (2-Fach) Ökonomik Version 2004
29004 Wahlpflichtveranstaltung aus dem Bereich "Soziologische Theorie" - Bachelor (2-Fach) Ökonomik Version 2007
32004 Wahlpflichtveranstaltung aus dem Bereich "Soziologische Theorie" - Bachelor (2-Fach) Ökonomik Version 2010
Zuordnung zu Einrichtungen
Fachbereich 06 Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften
Inhalt
Kommentar

„Identität ist Differenz“: was zuerst wie ein offensichtlicher Widerspruch aussieht, liest sich bei genauerem Hinsehen als ein aufs Elementare zugespitzter Ausdruck dafür, dass in der späten Moderne eine Reihe ehemals fundamentaler Gewissheiten ins Wanken geraten sind. Beim Schlagwort „Identität“ denkt man vielleicht zunächst an das Selbstverständnis von Gruppen und Personen, an ihre jeweiligen Antworten auf die Frage, wer man sei. Und in der Tat sind auch alltagsnah erfahrbare Zugehörigkeiten, Selbstdeutungen, existentielle Vergewisserungen mindestens in Bewegung geraten, müssen als ungewiss, als auch anders möglich gelten. Das liegt nicht nur am Absenken der Schwelle zu ebenso experimentellen wie unverbindlichen Selbstdarstellungen, etwa in „sozialen Netzwerken“; sondern es liegt soziostrukturell auch an der Vervielfältigung von sozialen Arenen, an allerlei Mobilisierungen (Migration, „flexible“ Lebensläufe, „Individualisierung“), an Beschleunigungen (Märkte, Konjunkturen, Wissenswandel) und an Fragmentierungen (De-nationalisierung, Mehrfachzugehörigkeit, Öffentlichkeitswandel).

Die soziologische Theorie kann und sollte die Vielfalt der Facetten einer Verunsicherung von „Identitäten“ nicht vorschnell auf eine knappe Formel bringen. Aber sie ist schon lange auf verschiedenen Feldern der Grundlagenforschung unterwegs in Richtung eines so genannt „differenz-logischen“ Denkens. Von Beginn hat die soziologische Theorie ihren Ausgangspunkt genommen bei der analytischen Auflösung vermeintlicher Sicherheiten. Was dem Alltagswissen und –handeln als identisch, als fest gefügt, zuverlässig gegeben und elementar erscheint, zeigt sich in der theoretischen Analyse als Ergebnis einer unter dem Anschein der Identität wirksamen „Synthesis“: Personen, Objekte, Regeln und Institutionen, Handlungen und Rituale nehmen die Form stabiler und in sich ruhender Substanzen an, ihre Identität ist aber im Röntgenstrahl der Theorie abhängig von Differenzen: das Ich ist, was es ist, in Abhängigkeit vom anderen, vom „Nicht-Ich“; die kulturelle Gruppe ist mit sich (scheinbar) identisch nur in Abhängigkeit von der Unterscheidung von anderen, das Objekt des Handelns kristallisiert sich als fester Gegenstand nur heraus auf der Grundlage einer ganzen Batterie von stillschweigend konstitutiven Differenzen (Subjekt/Objekt, Gegenstand/Vorgang, Einzelding/Klasse). Die Person „verschuldet“ ihre Handlung nur in Abhängig von Zuschreibungen kausaler Beziehungen, deren Angemessenheit auf das durchaus nicht  alternativlose Differenzschema von Ursache und Wirkung angewiesen bleibt.

Die Vorlesung wird am Leitfaden der Identitätsfrage die Kraft der theoretischen Enthüllung konstitutiver, aber oft verhüllter Differenzen zur Darstellung bringen, und sie wird entlang dieses Grundmotivs soziologischen Theoretisierens in exemplarische Klassiker und aktuelle Fragehorizonte der soziologischen Theoriebildung einführen.

 

Literaturen und Leistungserwartungen werden zu Beginn der Veranstaltung bekannt gemacht.


Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SS 2015 , Aktuelles Semester: SoSe 2024