Kommentar |
Finanz-, Euro-, Schuldenkrise – Wirtschaftsthemen dominieren in der vergangen Zeit die mediale Öffentlichkeit. In diesem Seminar wird der Zusammenhang zwischen wirtschaftlichen Prozessen und gesellschaftlichen Strukturen untersucht. Klassische Ansätze der Wirtschaftssoziologie (Marx, Weber, Durkheim) gehen von einer Beeinflussung der Gesellschaft durch wirtschaftliche Handlungen und Institutionen aus. Neuere wirtschaftssoziologische Ansätze hingegen untersuchen die „Einbettung“ ökonomischer Märkte in soziale Strukturen. Gemeint ist damit, dass das Handeln von Marktteilnehmern (Unternehmen, Konsumenten) durch spezifische Normen, Routinen, habituelle Dispositionen, Konventionen, Netzwerke und kulturelle Muster geprägt wird.
Im Seminar werden aktuelle theoretische Ansätze und empirische Fallbeispiele diskutiert. Die zentrale Leitfrage dabei lautet: Welche Bedeutung haben Netzwerke, Habitus, Machtasymmetrien und Normen für die Analyse von Märkten und Unternehmen.
Das Seminar zeigt auf, welche soziologischen Zugangsweisen zur Wirtschaft möglich sind und welchen Erkenntnisgewinn soziologische Analysen zu zentralen ökonomischen Institutionen wie Unternehmen und Märkten, Geld und Eigentum haben.
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Literatur |
Beckert, J., Deutschmann, C. (Hg.) (2009), Wirtschaftssoziologie, 49. SH der Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Wiesbaden.
Maurer, A. (Hg.) (2008), Handbuch der Wirtschaftssoziologie, Wiesbaden. |