Kommentar |
Die „Krise“ ist in ihren vielfältigen Bezügen ( „Finanzmärkte“, „Demokratiekrise“ , „Ökologiekrise“, etc.) derzeitig ein stetiges Phänomen. In dem Seminar soll aus soziologischer Perspektive untersucht werden, was eigentlich der Fall ist, wenn in der Gesellschaft von einer „Krise“ gesprochen wird.
Zunächst werden die Klassiker des Fachs befragt, inwiefern die „Krise“ als Begriff für deren „Soziologie“ relevant ist (Marx, Simmel, Durkheim).
Daran anschließend werden wir die Frage erörtern, inwieweit die in den Medien proklamierten „Krisen“ realen Strukturen der zeitgenössischen Gesellschaft entsprechen. Theoretisch sind dabei die folgenden Fragen relevant:
Kann die Komplexitätszunahme der modernen Gesellschaft selbst als „Ursache“ verschieder Krisen interpretiert werden kann?
Wie kann man mit den identifizierten Krisen umgehen? Inwiefern kann die Soziologie als „kritische“ Wissenschaft hierbei einen Beitrag leisten? Ist gesellschaftliche Steuerung angesichts der Komplexität der Krisen überhaupt noch denkbar?
In Bezug auf diese Fragestellungen werden wir im Seminar aktuelle Debatten um die Struktur und Semantik von ökonomischen Krisen und Krisen der Politik betrachten. |
Literatur |
Adorno, Theodor W., Horkheimer, Max (2003): Dialektik der Aufklärung. Philosphische Fragmente. Frankfurt am Main, Fischer.
Beck, Ulrich (1986): Risikogesellschaft. Auf dem Weg in eine andere Moderne. Frankfurt am Main, Suhrkamp.
Boltanski, Luc, Chiapello Eve (2006): Der neue Geist des Kapitalismus. Konstanz, UVK Verlagsgesellschaft.
Habermas, Jürgen (1973): Legitimationsprobleme im Spätkapitalismus. Frankfurt am Main, Suhrkamp Verlag.
Marx, Karl (2009): Das Kapital, Köln, Anaconda.
Streek, Wolfgang (2013): Gekaufte Zeit. Berlin, Suhrkamp. |