Kommentar |
Im gesamten Verlaufe ihres Lebens sind Menschen mit Anderen verbunden und im Rahmen ihrer Lebensführung wechselseitig aufeinander bezogen. Je nach Gelegenheiten, individuellen Möglich-keiten und Motivationen gehen sie neue Bindungen zueinander ein, gestalten diese aktiv und ziehen sich von Zeit zu Zeit aus bestehenden Beziehungen wieder zurück. Wie aber lassen sich verschiedene Formen zwischenmenschlicher Beziehungen sozialisationsthe-oretisch beschreiben und empirisch fassen? Wer oder was bestimmt ihre individuelle Gestalt und Variation im Zeitverlauf? Inwieweit manifestieren sich die persönlichen Voraussetzungen ver-schiedener Akteurinnen und Akteure in spezifischen Formen der interindividuellen Bezugnahme? Wie deuten die Einzelnen ihr Erleben von Gemeinschaftlichkeit vor dem Hintergrund ihrer indivi-duellen Erfahrungsbiografie? Und schließlich: Mit welchem persönlichen Ergebnis ko-konstruieren Individuen ihre Beziehungswelten? Auf der Suche nach Antworten auf diese und ähnliche Fragen werden im Seminar unterschiedliche Formen zwischenmenschlicher Beziehungspraxis erkundet. In den Blick geraten sowohl intergene-rationale Beziehungen, zum Beispiel zwischen Eltern und Kindern in verschiedensten Lebensphasen, als auch Geschwister- und Peer-Beziehungen sowie freund- und partnerschaftliche Bindungen im Zuge der Adoleszenz und im Erwachsenenalter. |