Kommentar |
Das Seminar thematisiert vor allem den Beitrag des Bildungssystems zur Reproduktion von sozialer Ungleichheit. Bereits vor den PISA-Studien war bekannt, dass die Integrationsleistungen des deutschen Bildungssystems den gesellschaftlichen Notwendigkeiten nicht gerecht werden: Bestimmte Gruppen sind im Bildungssystem besonders benachteiligt, so z.B. Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund oder Kinder und Jugendliche aus bildungsfernen Milieus. Daher ist eine Bestandsaufnahme jener Mechanismen von Nöten, die zur Persistenz der Ungleichheitsstrukturen beitragen. Schulische, gesellschaftliche sowie milieuspezifische Bedingungsfaktoren werden in den Blick genommen und analysiert. Auch sollen aktuelle gesellschaftliche Repräsentationen von Bildung diskutiert werden: Wer definiert „Bildung“? Welche Verwertungsaspekte und Funktionslogiken werden intendiert und gerechtfertigt? |
Literatur |
Bauer, Ullrich/ Grundmann, Matthias (2007): Sozialisation und Selektion – Die Wiederherstellung sozialer Ungleichheit in der Sozialisationsforschung. Zur Einführung in den Themenschwerpunkt. In: Zeitschrift für Soziologie der Erziehung und Soziologie. Heft 2, 27. JG, S.115-127. Becker, Rolf/ Lauterbach (Hrsg.): Bildung als Privileg. Erklärungen und Befunde zu den Ursachen der Bildungsungleichheit. Wiesbaden 2008. Bourdieu, Pierre/ Passeron, J. C.: Die Illusion der Chancengleichheit. Stuttgart 1988. |