| Kommentar |
Prägt die "Kultur" die Struktur einer Gesellschaft, oder folgen kulturelle Orientierungen mehr oder weniger undurchschauten strukturellen Vorgaben, beispielsweise sozialen Hierarchien, ungleichen Ressourcenverteilungen oder der Differenzierungsform, die traditionale von modernen Gesell-schaften unterscheiden? Die Vorlesung soll deutlich machen, dass diese Frage falsch gestellt ist; zu diesem Zweck befasst sich die Vorlesung mit dem Verhältnis zwischen kulturellen Horizonten, Wissensvorräten, Routinen etc. und den ihnen entweder zugrunde liegenden oder aber durch sie geprägten Strukturmustern unterschiedlicher Gesellschaftstypen. Zentral ist dabei das Problem, welche Rolle (kulturelles) Wissen bei den Versuchen bewusster Steuerung gesellschaftlicher Pro-zesse und der bewussten/geplanten Veränderung gesellschaftlicher Strukturen spielen bzw. spie-len können. Variationen des entsprechenden Verhältnisses werden erstens grundlagentheoretisch erläutert ("Kulturbegriff", Wissensformen, "Struktur und Semantik") zweitens aber am Leitfaden spezieller Problemzusammenhänge ("Ideologiebegriff", "Rationalität", "Interkulturalität", "Kulturel-ler Pluralismus") entfaltet. |
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