Description |
Die DDR war nur eine Fußnote in der Geschichte, verkündet Hans-Ulrich Wehler. Doch stecken die interessanten Informationen häufig genug in den Randbemerkungen. Der ostdeutsche Staat bietet nicht nur als Brennpunkt des Kalten Krieges einen Zugang zum Verständnis für das 20. Jahrhundert. Die Analyse seiner Herrschaft ermöglicht darüber hinaus einen generellen Blick auf die Techniken kommunistischer Machtausübung. In dem Seminar soll die DDR von innen betrachtet und ein Überblick über ihre Strukturen und ihre Kultur geboten werden. Der Alltag und die Arbeitswelt, die Ökonomie, die Kirchen und die Kunst sind ebenso Gegenstand der Lehrveranstaltung wie das repressive Herrschaftssystem, die SED und der Überwachungsapparat sowie die kleine Szene der Opposition. Dabei werden Alltag und Herrschaft in ihrer historischen Bedeutung nicht gegeneinander ausgespielt. Vielmehr wird untersucht, wie der totalitäre Anspruch des Staates die Lebenswelt durchdrang. |
Literature |
Hedwig Richter: Die DDR, Paderborn 2009; Hermann Weber: Die DDR 1945-1990 (Oldenbourg Grundriss, Bd. 20). München 2006; Stefan Wolle: Die heile Welt der Diktatur. Alltag und Herrschaft in der DDR 1971-1989. Berlin 1998; Thomas Lindenberger, Alltagsgeschichte und ihr möglicher Beitrag zu einer Gesellschaftsgeschichte der DDR, in: R. Bessel u. R. Jessen (Hg.): Grenzen der Diktatur. Staat und Gesellschaft in der DDR. Göttingen 1996, S. 298-325. |