Das kurze 20. Jahrhundert war ein „Zeitalter der Extreme“. So bezeichnet es der britische Historiker Eric Hobsbawm in seinem gleichnamigen Buch. Ein Zeitalter mit unglaublichen technischen und gesellschaftlichen Fortschritten. Das 20. Jahrhundert ist jedoch auch durch Weltkriege und Völkermorde gekennzeichnet. In diesem Seminar soll sich dem politischen Denken anhand von ausgewählten Repräsentanten unterschiedlichster Denkrichtungen (u.a. Carl Schmitt, Lenin, Hanna Arendt, Max Horkheimer und Simone de Beauvoir) im 20. Jahrhundert genähert werden. Es wird in dem Seminar nicht um die Vermittlung historischer Fakten gehen, sondern um eine kritische Analyse der bürgerlichen Geschichtsschreibung selbst. Ausgangspunkt der Analyse wird der von Antonio Gramsci geprägte Begriff des Historischen Blocks sein. Dieser ermöglicht ein kritisches Verständnis von gesellschaftlichen Macht- und Herrschaftsstrukturen. Eine Erscheinung der gegenwärtigen gesellschaftlichen Veränderungen ist beispielsweise die Umstellung der Studiengänge auf das B.A. und M.A. System. Die sich hierin re-artikulierenden Macht- und Herrschaftsstrukturen können anhand der Seminarinhalte reflektiert werden. Das Seminar ist ein Lese- und Diskussionskurs. Grundlage der Veranstaltungen wird das oben gebannte Buch von Eric Hobsbawm sein, sowie die ersten drei Bände von Frank Deppes Buchreihe über das politische Denken im 20. Jahrhundert. Darüber hinaus soll den TeilnehmerInnen eine eigenverantwortliche Aneignung von Lerninhalten (bspw. anhand von Primärquellen) ermöglicht werden. |