Kommentar |
Kriegskinder, also die zwischen etwa 1930 und 1945 Geborenen, verkörpern die letzte mit Krieg, Hunger, Not, extremem Elend und auch Tod konfrontierte, noch lebende Generation. Jeder, der nach 1945 geboren wurde, erlebte schlimmstenfalls noch die Nachwehen all dieser menschlichen Katastrophen und in den fast 65 Jahren seither gab es keine Kriege, keinen Hunger, keine Naturkatastrophen oder Währungsreform(en) mehr, die dieses Land nachhaltig erschüttert hätten. Umso erstaunlicher war der von dieser Generation in Gang gesetzte gesellschaftliche Wiederaufbau in der Nachkriegszeit. Aber ist diese so genannte Nachkriegszeit eigentlich schon zu Ende gegangen? Vieles spricht dafür, dass wir auch heute noch mit den Folgen all jener Erfahrungen weiterleben, die unsere Eltern und Großeltern als Kriegskinder gemacht haben. Fragen, die sich in diesem Zusammenhang stellen, sind die nach der heutigen politischen Teilhabe von Kriegskindern, nach ihrem Konsumverhalten, ihren generativ vererbten Familienbildern oder nach den Folgen der von ihnen erlebten Vaterlosigkeit - um nur einige Aspekte auch heute noch relevante Aspekte zu nennen. |
Literatur |
Grundmann, M./Hoffmeister, D./Knoth, S. (Hg.), Kriegskinder in Deutschland zwischen Trauma und Normalität. Botschaften einer beschädigten Generation, Münster 2009. |