Kommentar |
Warum schätzen viele Kunstliebhaber und viele Kunsttheoretiker Fälschungen gering? Sind sie gar keine Kunst? Oder ist eine Fälschung womöglich sogar ein Original (eines von dem gefälschten Werk verschiedenen Kunstwerks)? Kurzum: What’s wrong with a forgery? Diese Rätselfrage, die sich nicht ohne Knappheitsverlust ins Deutsche übersetzen lässt, steht im Mittelpunkt des Seminars, das in die Kunstphilosophie einführen wird, indem es nach der Differenz von Original und Fälschung fragt und deren Bedeutung analysiert. Geplant ist die Lektüre von Texten von Monroe C. Beardsley, Nelson Goodman, Joseph Margolis, Mark Sagoff, Michael Wreen und anderen Autoren, aber auch die Erörterung von Fallbeispielen. Vorschläge für Texte und Fallbeispiele, die im Seminar besprochen werden könnten, sind jederzeit willkommen und können, wenn sie mich per E-Mail rechtzeitig erreichen, bei der Seminarplanung noch berücksichtigt werden. Für den 13. und 14. Juni 2010 ist die gemeinsame Teilnahme an dem Symposium Echte Kunst? Zum ästhetischen Status von Original, Kopie und Fälschung im Wilhelm Lehmbruck Museum Duisburg vorgesehen, das von Prof. Jakob Steinbrenner und Prof. Julian Nida-Rümelin im Rahmen des von der Kulturstiftung des Bundes geförderten deutschlandweiten Projekts Philosophie:Kunst 2009–2011 vorbereitet wird (www.philosophie-kunst.de). Für Teilnehmer des Seminars besteht gegebenenfalls die Möglichkeit, im Rahmen dieses Symposiums einen Kurzvortrag zu halten. |
Literatur |
Denjenigen, die sich intensiv auf das Seminar vorbereiten wollen, empfehle ich das folgende Buch: The Forger’s Art. Forgery and the Philosophy of Art, ed. by Denis Dutton, Berkeley/Los Angeles/London 1983: University of California Press (leider vergriffen, aber in zwei Münsteraner Bibliotheken ausleihbar und manchmal günstig antiquarisch zu erwerben) |