Kommentar |
In diesem Seminar beschäftigen wir uns mit den Folgen der familialen Pluralisierung. Ob ehelich oder nichtehelich, kinderlos und mit Kindern, allein erziehend oder in einer Fortsetzungsfamilie lebend, häufig scheinen die neuen Lebensformen von Ambivalenzen und Konflikten geprägt zu sein. Welche Rolle hierbei die unterschiedlichen Strukturformen des Zusammenlebens spielen, ob eher Chancen oder Risiken überwiegen und wer sich warum am Ende als möglicher Gewinner bzw. Verlierer erweist - all dies werden wir in der Veranstaltung systematisch erörtern. Im Zentrum steht die Frage danach, wie Kinder diese neuen Lebensformen wahrnehmen, wie sie hierauf reagieren und welche Auswirkungen in biografischer Perspektive von den einzelnen Lebensweisen zu erwarten sind. Dies ist bislang nur begrenzt empirisch untersucht worden und so werden wir auch Materialien als Nachbardisziplinen (wie etwa der Psychologie) systematisch zusammentragen und erörtern. Das Seminar richtet sich also an Studierende, die in gewissem Sinne bereit sind, Neuland zu betreten. |
Literatur |
Lenz, K., Familie - Abschied von einem Begriff?, in: Erwägen Wissen Ethik, Jg. 14, 2003, Heft 3, S.50-54. Wallerstein, J./Blakeslee, S., Gewinner und Verlierer. Frauen Männer, Kinder nach der Scheidung. Eine Langzeitstudie, München 1992. Walper, S./Schwarz, B. (Hrsg.), Was wird aus den Kindern? Chancen und Risiken für die Entwicklung von Kindern aus Trennungs- und Stieffamilien, München 1999 (weitere Literatur wird im Seminar bekannt gegeben) |