Kommentar |
Erkenntnistheorie ist eine der zentralen Richtungen der Philosophie. Erkenntnistheorie fragt, wie wir etwas von der Realität wissen können. Die Wissenschaftstheorie, ebenfalls ein Gebiet der Philosophie, geht der Frage nach, was Voraussetzungen und Methoden wissenschaftlichen Erkennens sind. In der empirischen Sozialforschung kommen hier unterschiedliche, z. T. gegensätzliche Konzepte zum Tragen. Quantitative Forschung orientiert sich z. B. am Kritischen Rationalismus, während qualitative ForscherInnen sich etwa auf die Konzepte des Konstruktivismus oder des symbolischen Interaktionismus beziehen. Im Seminar sollen ausgehend von unserem alltäglichen Erkennen (Konstruktionen 1. Grades) Varianten sozialwissenschaftlichen Erkennens (Konstruktionen 2. Grades) erarbeitet und problematisiert sowie nach ihrem Verhältnis zu ihrem Gegenstand und nach ihren Methoden gefragt werden. Bereitschaft zu Lektüre ist erforderlich. |
Literatur |
Knorr-Cetina, K. 1989: Spielarten des Konstruktivismus. Einige Notizen und Anmerkungen, in: Soziale Welt, 40. Jg., H.1/2. Przyborski, A./Wohlrab-Sahr, M. 2008: Qualitative Sozialforschung. Ein Arbeitsbuch. München. Seipel, C./Rieker, P. 2003: Integrative Sozialforschung. Konzepte und Methoden der qualitativen und quantitativen empirischen Forschung. Weinheim, München. Strübing, H./Schnettler, B. (Hg.) 2004: Methodologie interpretativer Sozialforschung. Klassische Grundlagentexte. Konstanz. |