Kommentar |
Das wir in einer Gesellschaft leben, dürfte in den Gesellschaftswissenschaften Konsens sein. Darüber hinaus besteht jedoch keine Einigkeit mehr darüber, in was für einer Gesellschaft wir leben. Ist unsere moderne Gesellschaft eine Klassengesellschaft? Eine funktional differenzierte Gesellschaft? Eine Wissensgesellschaft? Und vor allem: wie lässt sich das bestimmen?
In dem Seminar sollen dazu klassische Texte der Gesellschaftstheorie gelesen und diskutiert werden. Im Vordergrund werden dabei zwei Fragestellungen stehen. Zum einen wird zu klären sein, welche Grundprobleme die Gesellschaftstheorie erörtet bzw. von welchen Axiomen (etwa Strukturen, Individuen,
) verschiedene Gesellschaftstheorien ausgehen. Daran anschließend kann dann genauer analysiert werden, welchen Stellenwert diese Axiome haben und wie sie ihrerseits begründet werden können. Zum anderen gilt es zu klären, welche inhaltlichen Bestimmungen der modernen Gesellschaft es gibt, wie diese mit den Axiomen der jeweiligen Autoren zusammenhängen und ob diese die moderne Gesellschaften plausibel beschreiben. Beide Fragestellungen zusammen genommen sollen also dazu führen, auszoloten, welche Antworten auf die Frage, in was für einer Gesellschaft wir leben, sowohl wissenschaftstheoretisch als auch bezüglich ihres deskriptiven Potentials überzeugen können.
Das Seminar ist als Lektürekurs geplant und setzt die Bereitschaft zu regelmäßigem Lesen voraus, die dadurch eingefordert wird, dass alle TeilnehmerInnen, als Teilnahmebedingung, zu jeder Sitzung ein ca. einseitiges Exerpt zu der jeweiligen Lektüre abgeben. Leistungspunkte können entweder durch ein Referat mit Thesenpapier oder eine Hausarbeit erworben werden. |