Kommentar |
Nachdem wir uns in den letzten beiden Semestern mit der Entstehung der Geldwirtschaft und deren Auswirkungen (dem Geldfetischismus) in historischer und zeitgenössischer Perspektive beschäftigt haben, werden wir im SS 2007 die fortschreitende Ökonomisierung aller Lebensbereiche unter zwei weiteren Aspekten abschließend beleuchten: zunächst im Horizont unterschiedlicher Theorieansätze (auf der Agenda stehen dabei in erster Linie systemtheoretische Überlegungen sowie Ansätze aus dem Umfeld der Frankfurter Schule), anschließend unter dem Aspekt der gesellschaftlichen Teilhabe. Hier reicht das Spektrum dann von der unmittelbaren Partizipation am gesellschaftlichen Reichtum (portfolioorientierte Kapitalbildungsstrategien) bis hin zu kapitalismuskritischen Positionen und Lebensformen (Tauschringen, alternativen Lebensformen usw.) als Referenzmodellen für eine kritische Analyse der bestehenden Geldwirtschaft.
Das obige Seminar ist zugleich Fortsetzung und Abschluss der letzten beiden Veranstaltungen zum Thema Geld. Es richtet sich vor allem an fortgeschrittene Studierende und wird an insgesamt 3-4 Wochenenden als Blockseminar angeboten. Eine erste Vorbesprechung zur organisatorischen und inhaltlichen Gestaltung findet in den Semesterferien statt (wer teilnehmen möchte, bitte homepage im Auge behalten), eine weitere am 12.4.2007 um 16 Uhr voraussichtlich im Raum 520 (auch hier: Mitteilung auf der homepage beachten). Voraussetzung für eine Teilnahme ist folgende Lektüre: Georg Simmel, Philosophie des Geldes, Köln 2001; eine sinnvolle Ergänzung: Reinhard Blomert, Die Habgierigen, Firmenpiraten, Börsenmanipulation: Kapitalismus außer Kontrolle, München 2003.
Weitere Literatur wird im Rahmen der Vorbesprechungen festgelegt. |