Kommentar |
Ein für den Bestand gegenwärtiger (moderner) Gesellschaften zentraler Bereich ist nach wie vor Arbeit. Dass dies so ist, wird nicht nur deutlich an dem Phänomen schon lang anhaltender Massenarbeitslosigkeit und den darum in der Öffentlichkeit geführten Diskussionen, wie selbige zu bekämpfen sei. Wandel der Beschäftigungsverhältnisse, Veränderungen beruflicher Qualifikationen, Rationalisierung im industriellen Sektor wie im Dienstleistungsbereich, die Organisation industrieller Beziehungen ebenso wie an Arbeit (bzw. Nicht-Arbeit) gebundene Verteilung von Reichtum und Armut sind weitere Indikatoren, die es nahe legen, sich mit dem Gegenstand ´Arbeit` und damit verbundener sozialer Strukturen und Konflikte und deren Genese systematisch zu befassen.
Dass Menschen arbeiten, ist ein Charakteristikum aller historischen und gegenwärtigen Gesellschaften. Wie Menschen arbeiten, ist das Ergebnis eines gesellschaftlichen Prozesses. Ebenso sind auch gesellschaftliche Strukturen (Schicht, Klasse, Geschlecht) nicht vorgängige Naturgesetzmäßigkeiten. In der Veranstaltung wird es darum gehen, theoretische Begrifflichkeiten sowie grundlegende historische Entwicklungen gesellschaftlicher Arbeit in Beziehung zu setzen zu Transformationen von Sozialstruktur/sozialer Ungleichheit und diesen Wirkungszusammenhang genauer zu beleuchten. |
Literatur |
Deutschmann, C. 2002: Postindustrielle Industriesoziologie. Theoretische Grundlagen, Arbeitsverhältnisse und soziale Identitäten. Weinheim und München.
Geißler, R. 2006: Die Sozialstruktur Deutschlands. Zur gesellschaftlichen Entwicklung mit einer Bilanz zur Wiedervereinigung. 4., überarb. und akt. Aufl. Wiesbaden.
Hoffmann, J. 2000: Politisches Handeln und gesellschaftliche Struktur. Grundzüge deutscher Gesellschaftsgeschichte. 2. durchges. Aufl. Münster. |