Kommentar |
HS: Venedig: Architektur der „Serenissima“ in Spätmittelalter und Renaissance Dr. Jens Niebaum, Mi 12-14, Raum: DP 23-102 Beginn: 22.04. (Stand: 17.03.)
Das Hauptseminar wirft Schlaglichter auf die Architekturgeschichte Venedigs im Zeitraum zwischen der Eroberung Konstantinopels im Rahmen des Vierten Kreuzzugs (1204) und dem Wirken Andrea Palladios in der Lagunenstadt. Das Augenmerk gilt dabei vor allem dem besonderen Profil venezianischen Bauens, das sich im Spannungsfeld zwischen den Herausforderungen der einzigartigen Topographie der Stadt, ihren soziopolitischen wie ökonomischen Strukturen und Traditionen sowie ihrer Stellung ‚zwischen Ost und West‘ mit ihren vielfältigen Prozessen der Übernahme und Aneignung, aber auch der Abweisung und Abgrenzung herausgebildet hat. Fragen der Demonstration von Macht und Geltungsansprüchen, von Gruppenzugehörigkeit und Konkurrenz spielen dabei eine ebenso wichtige Rolle wie solche nach liturgischen, zeremoniellen und alltäglichen Nutzungen. Des weiteren soll, nicht zuletzt im Hinblick auf die geplante Exkursion, der konkreten Materialität von Architektur, besonders ihrer Oberflächengestaltung, gesteigerte Aufmerksamkeit zukommen, die sich in Venedig einerseits noch in einzigartiger Vielfalt, andererseits aber auch im Zustand permanenter Bedrohung studieren läßt und insofern wie unter einem Brennglas immer wieder auch denkmalpflegerische Probleme in den Fokus rückt. Hauptseminar und Exkursion finden teilweise in Verbindung mit dem Hauptseminar von Frau Krems statt; insgesamt sind vier gemeinsame Doppelsitzungen vorgesehen. |
Literatur |
Norbert Huse, Venedig. Von der Kunst, eine Stadt im Wasser zu bauen, München 2008; Wolfgang Wolters, Norbert Huse, Venedig. Die Kunst der Renaissance, München 1996; Wolfang Wolters, Architektur und Ornament. Venezianischer Bauschmuck der Renaissance, München 2000; Venedig – Kunst und Architektur, hg. v. Giandomenico Romanelli, 2 Bde., Köln 1997. Zu allen im Seminar behandelten Themen liegt zudem eine umfangreiche Spezialliteratur vor; konsultieren Sie dazu den kubikat (www.kubikat.org). |