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Was heißt es, Gewaltereignisse zu "erklären"? - Einzelansicht

Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar Langtext
Veranstaltungsnummer 060574 Kurztext
Semester SS 2020 SWS 2
Erwartete Teilnehmer/-innen Studienjahr
Max. Teilnehmer/-innen
Credits Belegung Belegung gesperrt
Hyperlink http://www.uni-muenster.de/Soziologie
Sprache deutsch
Termine Gruppe: [unbenannt] iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
Einzeltermine anzeigen
iCalendar Export für Outlook
Mo. 10:00 bis 12:00 woch 06.04.2020 bis 13.07.2020          01.06.2020:  40
Belegung gesperrt

Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Minas, Tino verantwort
Studiengänge
Abschluss - Studiengang Sem ECTS Bereich Teilgebiet
Beruf Med FH BK - Bildungswissenschaften (73 BWI 17) -
MEd Gymnasien u Gesamt - Bildungswissenschaften (E3 BWI 14) -
MEd Berufskollegs - Bildungswissenschaften (E4 BWI 14) -
Master of Ed. LA Gym/Ges - Pädagogik (M3 E63 8) -
Bachelor Grundschulen - Bildungswissenschaften (LG BWI 11) -
Bachelor HRSGe - Bildungswissenschaften (LH BWI 11) -
Bachelor Grundschulen - Bildungswissenschaften (LG BWI 16) -
Bachelor HRSGe - Bildungswissenschaften (LH BWI 16) -
Bachelor Grundschulen - Bildungswissenschaften (LG BWI 18) -
Bachelor HRSGe - Bildungswissenschaften (LH BWI 18) -
MEd Berufskollegs - Bildungswissenschaften (E4 BWI 18) -
MEd Gymnasien u Gesamt - Bildungswissenschaften (E3 BWI 18) -
Prüfungen / Module
Prüfungsnummer Modul
17010 Modulabschlussprüfung (Schriftliche Prüfung) - Beruf Med FH BK Bildungswiss. Version 2017
17002 Seminar - Beruf Med FH BK Bildungswiss. Version 2017
14010 Modulabschlussprüfung (Schriftliche Prüfung) - MEd Berufskollegs Bildungswiss. Version 2018
12010 Modulabschlussprüfung (Schriftliche Prüfung) - MEd Gymnasien u Gesamt Bildungswiss. Version 2018
14002 Seminar - MEd Berufskollegs Bildungswiss. Version 2014
16002 Seminar - MEd Gymnasien u Gesamt Bildungswiss. Version 2014
17002 Seminar - Bachelor Grundschulen Bildungswiss. Version 2011
12002 Seminar - Bachelor Grundschulen Bildungswiss. Version 2011
14002 Seminar - Bachelor HRSGe Bildungswiss. Version 2011
14002 Seminar aus den Bereichen 'Sozialstruktur und Kultur' oder 'Bildung, Sozialisation und Lebensformen' - Bachelor HRSGe Bildungswiss. Version 2016
12002 Wahlpflichtseminar aus den Bereichen 'Sozialstruktur und Kultur' oder 'Bildung, Sozialisation und Lebensformen' - Bachelor Grundschulen Bildungswiss. Version 2016
14002 Seminar - MEd Berufskollegs Bildungswiss. Version 2018
12002 Seminar - MEd Gymnasien u Gesamt Bildungswiss. Version 2018
12002 Seminar aus den Bereichen 'Sozialstruktur und Kultur' oder 'Bildung, Sozialisation und Lebensformen' - Bachelor Grundschulen Bildungswiss. Version 2018
14002 Seminar aus den Bereichen 'Sozialstruktur und Kultur' oder 'Bildung, Sozialisation und Lebensformen' - Bachelor HRSGe Bildungswiss. Version 2018
Zuordnung zu Einrichtungen
Fachbereich 06 Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften
Inhalt
Kommentar

Neuere gewaltsoziologische Überlegungen ringen nicht nur mit der Frage, zu welchen Ebenen oder Dimensionen eine stichhaltige Gewalterklärung Beziehungen herstellen muss (Schicht, Biographie, Erwerbschancen, usw.), sondern auch um die eher wissenschaftstheoretische Frage, was »Erklären« überhaupt bedeutet: Gilt ein Sachverhalt (z.B. eine Schlägerei zwischen Jugendlichen in der Schule) als erklärt, wenn das Prinzip gefunden ist, nach dem man sagen könnte: Weil »xy« geschehen ist, musste es zu »z« kommen? (»Weil der Junge provoziert worden ist zudem ohnehin gerade unter Druck steht, sind bei ihm die Sicherungen durchgebrannt und er hat zugeschlagen.«) Oder ist es nicht vielmehr umgekehrt: Als »Erklärung« gilt genau dann eine Beschreibung eines Sachverhalts, wenn sie eben diesem Anspruch nach kausaler Form gerecht wird? Überspitzt gesagt: Liegt die Hauptleistung der wissenschaftlichen Kommunikation nicht eher darin, »Wahrheiten« im Sinne einer Auskunft über die alle betreffende, »objektive« Welt zu produzieren, sondern alle dieser Form nicht subsumierbaren Auskünfte als nicht-anschlussfähig im Rahmen einer wissenschaftlichen Betrachtung auszuschließen? Mit der Abstraktion auf »das Erklären« scheint die Gewaltsoziologie auf eigenen Wegen nachzuholen, was ihr durch frühere kategorische Zurückweisungen, überhaupt etwas zu erklären, tendenziell entgehen musste. Zugleich dürfte sie damit allerdings durch die einhergehende »Verkomplizierung« ihres Gegenstands zunehmend entlegen wirken. Wer daran interessiert ist, wie Gewaltprävention etwa im Rahmen pädagogischer Maßnahmen effektiver werden kann, verliert zunehmend den Faden (und dann wohl schnell das Interesse). Das Seminar setzt sich zum Ziel, zumindest diesen Faden nicht abreißen zu lassen. Es will die soziologische Seite dieser Problematik transparent machen, um zu zeigen, dass eine stichhaltige Gewalterklärung nicht ohne Bezug auf gesamtgesellschaftlich zu rahmende Kommunikationsprobleme zu haben ist. Damit befähigt es nicht nur, selbstständig soziologisch Fragestellungen (für Ausarbeitungen, Hausarbeiten, Abschlussarbeiten) zu entwickeln. Es leistet zudem einen Beitrag fern einer schlichten Dichotomie von Facts vs. fakes bezogen auf einen nach wie vor brisanten Gegenstands(bereich). Voraussetzung für die Teilnahme ist die Bereitschaft regelmäßig anwesend zu sein und Texte zu lesen.

Literatur

Einführende Literatur Hoebel, Thomas (2019): „Im Brennglas der Situation. Neue Ansätze in der Gewaltsoziologie”, HIS: Hamburg

Bemerkung

Es werden keine Klausuren angeboten.


Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SS 2020 , Aktuelles Semester: SoSe 2024