Kommentar |
Frage: Was für MitarbeiterInnen braucht die Firma? Antwort: Flexible, kreative, innovative, selbständig denkende und handelnde MitarbeiterInnen. So jedenfalls das Credo moderner Managementphilosophien und konzepte ebenso wie die Botschaft zahlreicher massenmedialer Berichte. Nicht sozialistische Revolutionäre oder die Gewerkschaften, der Kapitalismus selbst beseitigt entfremdete Arbeit. (Dörre 2002: 15) Und so etwas Angestaubtes wie Klassenkampf erledigt sich dann quasi von ganz alleine. Ist es wirklich so? Ist Optimismus gerechtfertigt? Nähern wir uns unaufhaltsam der ´besten aller Welten´?
Diese Umbrüche in der Arbeitswelt werfen Fragen nach der Entwicklungsrichtung und der Zukunft der Arbeit auf. Haben die Unternehmen die Humanisierung des Arbeitslebens für sich entdeckt? Stecken in Gruppenarbeit und Beteiligungskonzepten emanzipative Potenziale, und wenn ja, welche? In welchen Widersprüchen bleiben die Veränderungen gefangen, welche überwinden sie und welche produzieren sie neu? Anhand empirischer Befunde, die diese Veränderungen belegen, und anhand theoretischer Konzepte zu Rationalisierung, Macht, Herrschaft und Kontrolle soll in der Veranstaltung die soziologische Debatte um die Restrukturierung von Arbeit, Produktion und Organisation nachgezeichnet und reflektiert werden.
Studierende, die im Fach Soziologie eingeschrieben sind, werden bei der Verteilung der Seminarplätze bevorzugt behandelt. |