Kommentar |
Die Dynamik der Globalisierung wird gegenwärtig von vielen Autoren in ihrer Unausweislichkeit beschrieben. Das Gespenst der Hedgefonds geht um in Europa.
Kann politische Macht hier überhaupt noch steuernd eingreifen? Die Soziologie der 50er Jahre im Stil Talcott Parsons und deren Weiterentwicklung bei Niklas Luhmann scheint im Zug der Zeit zu liegen. In diesem Seminar wollen wir verschiedene Aspekte der Globalisierung betrachten (Neuöffnung geographischer Räume, Dynamisierung wirtschaftlichen Handelns, Ethnisierung von Konflikt und Migration) und auf ihren Einfluss auf politisches Handeln untersuchen. Mit Hilfe von Jürgen Habermas´ machtsoziologischen Erwägungen in der Theorie des kommunikativen Handelns, Anthony Giddens Konstitution der Soziologie aus der Dualität der Struktur und Pierre Bourdieus Praxis-Begriff werden wir Alternativen zu Luhmanns Systemtheorie. Zur Vorbereitung auf das Seminar empfiehlt sich die Lektüre von David Lockwoods Essay: "Soziale Integration und Systemintegration".
Studierende, die im Fach Soziologie eingeschrieben sind, werden bei der Verteilung der Seminarplätze bevorzugt behandelt. |
Literatur |
Bourdieu, Pierre (1976), Entwurf einer Theorie der Praxis, Frankfurt/M.; Habermas, Jürgen (1981), Theorie des kommunikativen Handelns. Bd.2. Zur Kritik der funktionalistischen Vernunft, Frankfurt/M.; Giddens, Anthony (1995), Die Konstitution der Gesellschaft. Grundzüge einer Theorie der Strukturierung, Frankfurt/M.; Lockwood, David (1979), Soziale Integration und Systemintegration, in: Wolfgang Zapf, Hg., Theorien des sozialen Wandels, S. 124-137, Königstein/Ts. |