Kommentar |
Mexikos politische und gesellschaftliche Entwicklung stellte im 20. Jahrhundert in Lateinamerika eine Besonderheit dar. Die mexikanische Revolution begann bereits 1910 und brachte ein ausgesprochen stabiles System hervor. Erst nach 70 Jahren musste die Partei der Institutionalisierten Revolution (PRI) die Macht abgeben. Hatten die massiven Reformen der 1930er und 1940er Jahre sowie das Wirtschaftswachstum der 1950er Jahre noch zu einer relativ ruhigen Situation und breiter Zustimmung zum Regime geführt, so änderte sich dies seit den 1960er Jahren. Eine Zäsur stellte 1968 das Massaker auf dem Platz der drei Kulturen dar. In den folgenden Jahrzehnten wuchs die Opposition gegen die PRI-Herrschaft, bis sie sich schließlich 2000 auch über Wahlbetrug nicht mehr an der Macht halten konnte. Die erhoffte Demokratisierung blieb jedoch aus, der Staat droht vielmehr im Drogenkrieg zu zerfallen. Seit Beginn 2019 ist ein neuer Präsident einer linken Partei im Amt. In der Übung sollen zentrale Stationen dieser Entwicklungen anhand von Texten und Quellen beleuchtet werden. Neben der inhaltlichen Beschäftigung mit einem der wichtigsten Länder Lateinamerikas soll die Übung auch die Fertigkeiten bei Textverständnis und -analyse vertiefen. |
Literatur |
Walther L. Bernecker, Mexiko heute. Politik, Wirtschaft, Kultur, Frankfurt 2004. Michael C. Meyer, William L. Sherman; Susan M. Deeds, The Course of Mexican History, 8. Aufl., New York/Oxford 2007. |