In diesem Seminar werden wir uns mit verschiedenen Diskursen in der Migrationsforschung auseinandersetzen und uns anschauen, wie mit Migration in der Sozialstrukturforschung umgegangen wird. Während in den Diskursen um Migration vor allem anfänglich assimilationstheoretische Vorstellungen überwiegten, wurde dieser Ansatz u.a. dahingehend kritisiert, dass die transnationalen Beziehungsgeflechte von Migranten unzureichend miteinbezogen wurden. Doch auch nach dieser „transnationalen Wende” deuteten Kritiker darauf hin, dass die Migrationsforschung immer noch zusehends in einem binären Denken verfangen ist, in welchem Migranten und Nicht-Migranten getrennt voneinander aufgefasst werden und damit zu der problematischen Reifikation von „Anderen” beiträgt. Die postmigrantische Perspektive möchte schließlich einen neuen Zugang zur Migrationsforschung ermöglichen, in denen dieser Widerspruch aufgelöst werden soll und damit versucht eine differenzierte und reflexive Analyse der Gesellschaft zu betreiben. In einem zweiten Teil werden wir uns dabei anschauen wie sich diese migrationssoziologischen Diskurse auf die Analyse von Migration in der Sozialstrukturforschung ausgewirkt haben. Wie wird konkret mit „Migranten” umgegangen? Werden „Migranten” und „Einheimische” in der Analyse systematisch voneinander getrennt? Und findet in der Auswertung eine Reproduktion der migrantologischen Sichtweise statt? Leistungsformen und Punkte in Abhängigkeit von Studienordnungen.
Referat + Handout bzw. Ausarbeitung oder Hausarbeit möglich.
Literaturangabe wird in der ersten Sitzung bekannt gegeben. |