Kommentar |
Zur Schule zu gehen, so wird oft behauptet, bedeutet nicht für das Leben zu lernen, aber auch nicht für einen selbst. Welchen Zweck hat dann aber die Schule neben ihrer offensichtlichen Funktion der berufsvorbereitenden Vermittlung allgemeinen Wissens? Dieser Frage soll in dem Seminar anhand der in der Soziologie zentralen Dichotomie von Individuum und Gesellschaft nachgegangen werden. Konkret sollen dazu Texte von Emile Durkheim und Niklas Luhmann rezipiert werden, die insofern Antipoden darstellen, als es für Durkheim eine ausgemachte Sache ist, dass die Schule die Aufgabe zu übernehmen hat, die SchülerInnen auf ihre gesellschaftlichen Rollen so vorzubereiten, dass eine konforme Einstellung mit gesellschaftlichen Anforderungen garantiert wird, während Luhmann mit seinem differenztheoretischen Ansatz die Möglichkeit einer solchen Schulerziehung leugnet, dabei allerdings seinerseits die gesellschaftliche Ausrichtung der Schule keineswegs übersieht.
Beide Autoren werden - neben ihrer Einschätzung der Schule - auch bezüglich ihrer allgemeinen theoretischen Positionen dargestellt, so dass keine Vorkenntnisse erforderlich sind. Die Teilnahme an dem Seminar setzt aber die Bereitschaft zu regelmäßiger Lektüre voraus.
Studierende, die im Fach Soziologie eingeschrieben sind, werden bei der Verteilung der Seminarplätze bevorzugt behandelt. |