Description |
Das Seminar unternimmt anhand des vorgeschlagenen Themas eine Einführung in die Lyrik des ‚dolce stil novo‘. Lyrik versteht sich als preisende Veranschaulichung der Geliebten (der ‚donna‘), für die die Dichter Vergleiche, Metaphern, Allegorien oder – auch in Referenz zur Malerei der Zeit – Bilder erfinden. So heißt es bei Giacomo da Lentini, dem Erfinder des Sonetts: „Com’omo che ten mente/ in altro exemplo pinge/ la simile pintura/ così, bella, facc’eo”. Das Bild der Geliebten und die erinnernde, herstellende Erzeugung eines Sprachbildes gehören zu den grundlegenden Mustern poetischer Sprache, die Innerlichkeit und äußere Welt vermitteln. So ist beispielsweise in Dantes Vita nova das Gedächtnis selbst wie ein Buch angelegt („In quella parte del libro de la mia memoria”).
Das Ziel des Seminars liegt darin, die frühe italienische Liebeslyrik in ihren bekanntesten Vertretern (Dante, Guido Cavalcanti, Guido Guinizelli) zu erschließen.
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Literature |
Zur Einführung:
Hugo Friedrich, Epochen der italienischen Lyrik, Frankfurt am Main 1967.
Bettina Full, Passio und Bild. Ästhetische Erfahrung in der italienischen Lyrik des Mittelalters und der Renaissance, Paderborn 2015.
Hausmann, Frank-Rutger (Hg.), Die Gedichte aus Dantes ‚De vulgari eloquentia‘, München 1996.
Poeti del Duecento, a cura di Gianfranco Contini, Mailand, Neapel 1994 und 1995, 2 Bde.
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