Als Jubiläumsjahr der Reformation in Zürich gilt das Jahr 1519 mit dem Amtsantritt Huldrych Zwinglis (1484–1531) als Leutpriester am Zürcher Großmünster. Zwingli war unabhängig von Luther, aber dann im kritischen Diskurs mit den Wittenbergern zu grundlegenden reformatorischen Einsichten gekommen (sola scriptura, solus Christus, sola fide, sola gratia), die in der Folge zu einer epochalen Veränderung von Kirche und Frömmigkeit in Zürich führten.
Das Proseminar soll in ihrem 500. Jubiläumsjahr grundständige Orientierung über die schweizerische Reformation verschaffen. Dabei wollen wir uns besonders mit der Einführung der Reformation in der Stadt Zürich (Wurstessen, Zürcher Disputationen, Gottesdienstreform), Zwinglis theologischem Programm (Commentarius de vera et falsa religione), dem Streit mit den Wittenbergern um das rechte Verständnis des Abendmahls (Abendmahlsstreit der Reformationszeit) und der Rezeption und Kritik der Zürcher Reformation in der reformierten und lutherischen Tradition befassen.
Anhand des Proseminarthemas wird in die methodischen Grundlagen kirchen- und theologiegeschichtlichen Arbeitens eingeführt. |