Kommentar |
Tridentinische Reform, Gegenreformation und katholische Konfessionalisierung sind Begriffe, die sich allesamt um die dem Konzil von Trient folgende Durchsetzung und Festigung des katholischen Bekenntnisses drehen. Nach der Vorstellung der Forschungskonzepte wird die Vorlesung die Umsetzung des Tridentinums von der Bistumsspitze bis auf die Ebene der Pfarrei verfolgen. Referenzregionen werden die Fürstbistümer Münster, Osnabrück und Paderborn sowie das kölnische Herzogtum Westfalen sein („Katholisches Sauerland”). Themen sind u.a. das neue Bischofsprofil; die Jesuiten; die Etablierung eines neuen Klerus; Liturgie, Predigt und Volksgesang; die Barockisierung der Kirchen sowie die Lenkung der frommen Praxis im Rahmen von Prozessionen, Wallfahrten und Andachten. Aber auch die Rezeption, Aneignung und Umdeutung der tridentinischen Reformmaßnahmen seitens der Gläubigen werden thematisiert. Die Vorlesung beginnt am 03.04.2019. |
Literatur |
Manfred Becker-Huberti, Die Tridentinische Reform im Bistum Münster unter Fürstbischof Christoph Bernhard von Galen (1650-1678), Münster 1978; Werner Freitag, Konfessionelle Kulturen und innere Staatsbildung. Zur Konfessionalisierung in westfälischen Territorien, in: Westfälische Forschungen 42 (1992), S. 75-191; Andreas Holzem, Der Konfessionsstaat 1550-1802 (Geschichte des Bistums Münster, Bd. 4), Münster 1998; Mareike Menne, Herrschaftsstil und Glaubenspraxis. Bischöfliche Visitation und die Inszenierung von Herrschaft im Fürstbsitum Paderborn 1654-1691; Paderborn 2007. |