Kommentar |
Seit den ersten Jahrhunderten seines Bestehens hatte sich das Christentum mit Ansichten und Bewegungen auseinanderzusetzen, die von der offiziell vertretenen Lehrmeinung abwichen. Das Proseminar beschäftigt sich mit diesen „verketzerten“ Gruppen von den spätantiken Donatisten und Arianern über die hochmittelalterlichen Waldenser und Katharer bis zu den spätmittelalterlichen Hussiten. Dabei wird den Fragen nachgegangen, unter welchen Voraussetzungen diese Bewegungen entstanden und aus welchen Gründen sie als häretisch eingestuft wurden. Ein weiterer Schwerpunkt des Seminars liegt auf den Mitteln, mit denen die Amtskirche gegen sog. Ketzergruppen vorging (Predigt, Kreuzzug, Inquisition etc.).
Vor dem Hintergrund dieser Thematik gibt der propädeutische Teil des Proseminars einen Einblick in die Arbeitsweisen, Hilfsmittel und Methoden des Fachs Mittelalterliche Geschichte. Als Leistungsnachweise sind neben regelmäßiger und aktiver Teilnahme die Beteiligung an einer Stundengestaltung, eine Abschlussklausur und eine Hausarbeit erforderlich.
Anwesenheit in der ersten Sitzung (in der ersten Semesterwoche!) ist zwingend erforderlich; Abwesenheit kann nur durch ein ärztliches Attest oder eine Praktikumsbescheinigung entschuldigt werden und ist vor Beginn der ersten Sitzung mitzuteilen |
Literatur |
Arnold Angenendt, Toleranz und Gewalt. Das Christentum zwischen Bibel und Schwert, Münster 2006; Christoph Auffarth, Die Ketzer. Katharer, Waldenser und andere religiöse Bewegungen, München 2005; Herbert Grundmann, Religiöse Bewegungen im Mittelalter, Berlin 1935; Malcolm Lambert, Häresie im Mittelalter. Von den Katharern bis zu den Hussiten, Darmstadt 2001; Jörg Oberste, Ketzerei und Inquisition im Mittelalter, Darmstadt 2007; Gerd Schwerhoff, Die Inquisition. Ketzerverfolgung in Mittelalter und Neuzeit, München 2004; Antonio Sennis (Hg.), Cathars in Question, Woodbridge 2016; Hans-Werner Goetz, Proseminar Geschichte: Mittelalter, Stuttgart ³2006; Martina Hartmann, Mittelalterliche Geschichte studieren, Konstanz 32011. |
Bemerkung |
Der einzige (!!!) Wahlgang findet von Montag, 14.01.2019, 10:00 Uhr, bis Donnerstag, den 30.01.2019 12.00 Uhr, an der Aufsicht der gemeinsamen Bibliotheken statt; Bekanntgabe der Ergebnisse für den Bereich der mittelalterlichen und neueren Geschichte am 30.01.2019, nachmittags (am Schwarzen Brett des Historischen Seminars im Untergeschoss) |